Spahn stellt sich den Vertragsärzten
(Berlin) - "Mitten in der heißen Phase des Gesetzgebungsverfahrens zum "Ge-setz für schnellere Termine und bessere Versorgung" (TSVG) stellt sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Vertragsärzten. Spahn ist Gast des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutsch-lands (NAV-Virchow-Bund) am 9. November in Berlin.
Täglich verdichtet sich die Kritik von Seiten der Ärzteschaft am TSVG-Kabinettsentwurf, insbesondere an den Regelungen zur Erhöhung der Mindestsprechstundenzeiten und den Eingriffen in die ärztliche Selbstverwaltung. Aber es werden auch Chancen gesehen, die Terminvergabe für Patienten zu verbessern und einen Ausstieg aus der jahrzehntelangen Budgetierung zu finden. In dieser Gemengelage stellt sich der Bundesgesundheitsminister erstmals seit dem Deutschen Ärztetag wieder der Ärzteschaft. Auf Einladung des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, dem NAV-Virchow-Bund, spricht Jens Spahn über die "Erwartungen von Politik und Gesellschaft an die Ärzteschaft".
Der streitbare Minister hat seit seinem Amtsantritt mit dem TSVG, der Beitragsparität, der Stärkung der Pflege und dem Ausbau der Digitalisierung eine hohe Schlagzahl vorgelegt und ist bekannt für neue Initiativen, die nicht im Koalitionsvertrag fixiert sind. Daher darf man gespannt sein, welche weiteren Projekte seiner Amtszeit er den Ärzten vorstellen wird.
Auf Spahns Grundsatzrede antwortet der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, unter dem Titel "W.A.N.Z. und Freier Beruf - passt das zusammen?". Wenn er das bestehende Spannungsfeld zwischen Freiem Beruf und der Sozialgesetzgebung im Alltag der Vertragsärzte skizziert, werden die Vorgaben des TSVG eine zentrale Rolle spielen. "Wir sehen beim Gesetzesvorhaben noch einigen Nachbesserungsbedarf. Den werden wir gegenüber Herrn Spahn deutlich ansprechen", erklärt der Bundesvorsitzende.
Unter Moderation von Egbert Maibach-Nagel, Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes, diskutieren Spahn und Heinrich anschließend miteinander und mit dem Publikum. Der NAV-Virchow-Bund begleitet die Debatte live auf Twitter (@nav_news).
Programm der Bundeshauptversammlung
Die Bundeshauptversammlung des NAV-Virchow-Bundes beschäftigt sich am 9. und 10. November 2018 neben dem TSVG mit zahlreichen weiteren aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens und der ärztlichen Standespolitik. Ein Fokus ist die Weiterentwicklung der Bedarfsplanung, da der Verband seit seiner Gründung im Jahre 1949 ein eherner Verfechter der Niederlassungsfreiheit ist. Weitere Themen sind unter anderem:
- Gewalt gegen Ärzte
- Einführung einer Impfpflicht
- Widerspruchslösung bei der Organspende
- elektronische Patientenakte und Stand der Digitalisierung
Im Rahmen der diesjährigen Bundeshauptversammlung wird zudem der Bundesvorstand für die nächsten vier Jahre neu gewählt.
Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
Klaus Greppmeir, Hauptgeschäftsführer
Chausseestr. 119b, 10115 Berlin
Telefon: (030) 288774-0, Fax: (030) 288774-15