Sozialverbände warnen vor unzumutbaren Belastungen für Niedrigverdiener und Rentner
(Berlin) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) und die Volkssolidarität appellieren an die Bundesregierung, auf die Erhebung von Zusatzbeiträgen zu verzichten. In einem Schreiben an Bundesminister Gröhe warnen SoVD-Präsident Adolf Bauer und der amtierende Präsident der Volkssolidarität Frank-Michael Pietzsch vor den beabsichtigten Neuregelungen zur Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung. Insbesondere der bei 7,3 Prozent festgeschriebene Arbeitgeberanteil und die Erhebung eines Zusatzbeitrags würden zu dauerhaften Belastungen für die Versicherten führen.
In dem Schreiben heißt es: "Während die Arbeitgeber weiterhin ihrer Mitverantwortung für die Kostenentwicklung im Gesundheitsbereich nicht gerecht werden, haben die Beschäftigten sowie die Rentnerinnen und Rentner über Jahre hinaus sämtliche Kostensteigerungen im Gesundheitsbereich alleine zu tragen."
SoVD und Volkssolidarität sorgen sich darum, "dass schon jetzt in den Vorständen großer Kassen mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag in Höhe von 1,2 Beitragssatzpunkten ab 2015" gerechnet wird. Damit würde die Belastung der Versicherten bei 8,5 Prozent liegen. Zu berücksichtigen sei zudem eine Vielzahl von Zuzahlungen, die in Höhe von bis zu einem Prozent für chronisch Kranke und von bis zu zwei Prozent des Einkommens für alle anderen Versicherten anfallen können, sowie weitere einseitige Belastungen, wie zum Beispiel beim Zahnersatz.
Aus Sicht der Volkssolidarität und des SoVD wäre der Verzicht auf Zusatzbeiträge realisierbar, wenn die Möglichkeiten zur Verbesserung der Einnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung und zum Abbau der Fehl- und Überversorgung konsequenter geprüft und genutzt würden. Zudem sei die "heutige Beitragsbemessungsgrenze, die Bezieher höherer Einkommen begünstigt" zu prüfen.
Quelle und Kontaktadresse:
Volkssolidarität Bundesverband e.V.
Tilo Gräser, PR-Referent
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