Sozialhilfe: Koch schwingt den Hammer gegen die Schwächsten
(Bonn) - Nach Ansicht der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist der hessische Ministerpräsident Koch nach seiner Sommerreise 2001 durch Wisconsin über das Ziel hinaus geschossen. "Vieles an Kochs Vorstellungen zur Reform der Sozialhilfe ist nicht neu, sondern wird in Modellprojekten in anderen Bundesländern und Kommunen schon gemacht", erklärt der AWO-Bundesvorsitzende Manfred Ragati. Wirklich neu und erschreckend sei, dass Koch in seinem Straf- und Sanktionskatalog gegen die schwächste Gruppe unter den Sozialhilfebeziehern den Hammer schwinge, nämlich gegen die Alleinerziehenden.
"Das scheint das neue Familienbild der CDU zu sein", sagte Ragati, " kinderlose Doppelverdienerhaushalte steuerlich zu entlasten und Alleinerziehende in die Armut zu entsorgen".
Die Familienforscher haben es in den vergangenen Monaten von den Dächern gepfiffen. Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der Sozialbericht 2000 der Arbeiterwohlfahrt zur Armutsentwicklung bei Familien, Kindern und Jugendlichen und der neueste Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, sie alle weisen nach, dass immer mehr Familien in die Armutsfalle rutschen. "Das ficht wohl Herrn Koch nicht an, wenn es denn nur populistisch ist", sagte Ragati.
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