Pressemitteilung | Haus & Grund Hessen - Landesverband der Hessischen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V.

"Sozialer Wohnungsbau nicht das Allheilmittel" / Haus & Grund Hessen bemängelt Vorschläge des Asylkonvents

(Frankfurt am Main/Wiesbaden) - Am Mittwoch dieser Woche stellte der hessische Asylkonvent die seit längerem bekannte massive Aufstockung der Mittel für den sozialen Wohnungsbau "als Allheilmittel" zur Integration von Zuwanderern auf dem hessischen Wohnungsmarkt vor, so lautet eine Presse-Mitteilung von Haus & Grund Hessen.

Sozialer Wohnungsbau kaum effizient

"Die klassische Sozialwohnung allein kann nicht mehr die gesellschaftliche Aufgabe erfüllen, diejenigen, die dazu berechtigt sind, mit für sie bezahlbarem Wohnraum zu versorgen - seien es Zuwanderer oder sonstige Berechtigte", meint hingegen Christian Streim, Landesverbandsvorsitzender von Haus & Grund Hessen. Bereits Zahlen aus dem letzten Jahr belegten, dass tatsächlich nur 46 Prozent der Haushalte in Sozialwohnungen wirklich bedürftig seien. Auch die zwischenzeitlich wieder eingeführte Fehlbelegungsabgabe habe hier scheinbar zu keinen großen Änderungen geführt. Stünden die anderen 54 Prozent der 93.000 hessischen Sozialwohnungen den wirklich Bedürftigen zur Verfügung, so könne zumindest rechnerisch den derzeit 46.000 Bewerbern geholfen werden. "Die ganze Schieflage der Zahlen zeigt doch, dass die klassische Sozialwohnung als Objektförderung zur Lösung der Probleme ausgedient hat", so Streim. Bereits existierende Subjektförderung, wie beispielsweise ein erhöhtes Wohngeld, würde durch den Wegfall von Bürokratie zu einer viel effizienteren Verwendung der Mittel führen.

Allen Rechenmodellen zum Trotz sei jedoch die Bereitstellung von Bauland der entscheidende Schritt zur Bedienung der Nachfrage. "Vorsichtig sein sollte man allerdings, dass man die so dringend benötigten Investoren nicht abschreckt. Der derzeitige markante Rückgang bei den Baugenehmigungen trotz attraktiver Zinssituation zeigt deutlich, dass die aktuelle Diskussion um die Verschärfung etwa der Mietpreisbremse und die Reduzierung ihrer bestehenden Ausnahmen die Investoren Zurückhaltung üben lässt", meint der Landeschef von Haus & Grund Hessen.

Fehlende Einbeziehung der privaten Eigentümer

Wenn die Landesregierung meine, Konzepte zur Integration der Zuwanderer auf dem hessischen Wohnungsmarkt ohne Einbeziehung der privaten Eigentümer entwickeln zu können, sei dies alleine schon deshalb zu kritisieren, weil die privaten Eigentümer mit über 85 Prozent des Wohnraumbestandes, über 66 Prozent der Mietwohnungen sowie 29 Prozent der Sozialwohnungen die mit Abstand größte Anbietergruppe auf dem hessischen Wohnungsmarkt darstellt. "Es ist unverständlich, warum diese offensichtlichen Potentiale nicht genutzt werden; eine nachhaltige Integration kann ohne Beteiligung der privaten Eigentümer im Ergebnis nicht gelingen", so Christian Streim. Beim Thema Integration hat Haus & Grund, auch aufgrund der nicht vorhandenen Unterstützung der privaten Eigentümer seitens der Politik, eigene Initiativen auf den Weg gebracht, etwa eine Piktogrammsammlung, die in der Praxis Regeln des Mietrechts und des allgemeinen Zusammenwohnens auch über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg vermittelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Haus & Grund Hessen Landesverband der Hessischen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V. Pressestelle Grüneburgweg 64, 60322 Frankfurt am Main Telefon: (069) 729458, Fax: (069) 172635

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