Pressemitteilung | (vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Soziale Vermieter zur Hamburger Wohnzufriedenheitsstudie

(Hamburg) - Der Hamburger Senat hat in einer im November veröffentlichten Stellungnahme die Ergebnisse einer Wohnstudie vorgestellt. Dieser Studie zufolge herrscht in Hamburg insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit der persönlichen Wohnsituation. 85 Prozent der Haushalte seien mit ihrer Wohnsituation eher zufrieden oder sehr zufrieden. Auch bezüglich der Wohnung und des Wohnumfeldes sei eine hohe Zufriedenheit ermittelt worden.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die Ergebnisse der Studie bestätigen Erkenntnisse, die VNW-Mitgliedsunternehmen seit Jahren bei eigenen Befragungen zur Wohnzufriedenheit gewonnen haben. Auch wenn nicht alles Gold ist, was glänzt: im Großen und Ganzen sind die Mieterinnen und Mieter mit ihrer Wohnung, ihrem Quartier und der Höhe ihrer Miete zufrieden.
Die im VNW organisierten sozialen Vermieter bieten in Hamburg 310.000 Wohnungen zu einer durchschnittlichen Bestandsmiete in Höhe von 7,41 Euro pro Quadratmeter an. Sie liegen damit gut zwei Euro unter der Durchschnittsmiete des Mietenspiegels. Bei rund 700.000 Mietwohnungen beeinflussen die sozialen Vermieter damit erheblich das Mietniveau. Das deckt sich mit dem Ergebnis der Senatsstudie, wonach trotz stark gestiegener Angebotsmieten die Wohnkostenbelastung in Hamburg nicht generell gestiegen ist.

Kein Anlass für Angst- und Panikmache
Leider spielen in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem Wohnungen mit einer überdurchschnittlich hohen Miete eine große Rolle. Zudem haben Menschen, die kurzfristig eine bezahlbare Wohnung suchen, erhebliche Probleme, ebenso Familien. Diese schwierige Lage darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Menschen in Hamburg gut und bezahlbar wohnen. Insofern besteht für Angst- und Panikmache kein Anlass.

Hinzu kommt, dass unsere am Gemeinwohl orientierten Unternehmen in allen Stadtteilen der Hansestadt präsent sind, also für eine soziale Durchmischung Hamburgs sorgen. Das liegt auch daran, dass VNW-Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren mehr als 30.000 Wohnungen, darunter viele öffentlich gefördert, errichtet haben.

Studie betrachtet die Vergangenheit
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Studie die Vergangenheit betrachtet. Die sozialen Vermieter beobachten mit Sorge, dass trotz erheblich ausgeweiteter öffentlicher Fördermittel der Bau von bezahlbaren Wohnungen erschwert ist. Bei einer aktuellen Umfrage gaben lediglich 35 Prozent der teilnehmenden VNW-Unternehmen an, dass sie in diesem Jahr mit dem Bau von Wohnungen beginnen werden.

Abgesehen davon, dass Baupreise und Zinsen nach wie vor hoch sind und Bürokratie weit verbreitet ist, spiegelt die Zahl den massiven Rückgang der Bauanträge in den vergangenen zwei, drei Jahren wider. Die Auswirkungen der Baukrise kommen jetzt mit aller Wucht beim Wohnungsbau an. Es ist gut, dass die Zahl an Baugenehmigungen zuletzt gestiegen ist. Aber eine genehmigte Wohnung ist noch keine gebaute.

Ich fürchte, dass es keine kurzfristige Lösung für die aktuellen Probleme gibt. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ein Marathonlauf und kein Sprint. So zeigt die ideologisch motivierte Entscheidung, auch sozialen Vermietern öffentliche Grundstücke nur noch im Wege des Erbbaurechts zu überlassen, jetzt Folgen. Genossenschaften bauen auf öffentlichen Grundstücken nicht mehr.“

Quelle und Kontaktadresse:
(vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V., Oliver Schirg, Pressesprecher(in), Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg, Telefon: 040 520110

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