Pressemitteilung | (vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Soziale Vermieter weisen Forderungen der Gewerkschaften nach einem mehrjährigen Mietenstopp zurück

(Hamburg) - Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben Forderungen der Gewerkschaften nach einem Mietenstopp zurückgewiesen.

"Was würden die Gewerkschafter sagen, wenn man einen mehrjährigen Lohnerhöhungsstopp fordern würde?", sagte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). "Dann würden die Arbeitnehmervertreter zu Recht protestieren und beispielsweise auf steigende Preise infolge der Inflation verweisen."

Bei den Mieten hingegen scheinen einfache ökonomische Gesetzmäßigkeiten keine Rolle zu spielen, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. "Da fordert Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla mal eben einen sechsjährigen Mietenstopp, ohne zum Beispiel daran zu denken, woher das Geld für die Lohnsteigerungen der Beschäftigten der Wohnungsbranche kommen soll. Das ist Linkspopulismus pur."

Angesichts der deutlich gestiegenen Zahl von Anspruchsberechtigten von Wohngeld hatte die Gewerkschafterin vor wenigen Tagen erklärt, das Wohngeld dürfte nicht dazu dienen, "überhöhte Mieten mit öffentlichen Geldern zu bezahlen und eine soziale Mietenpolitik hintanzustellen". Tanja Chawla forderte einen sechsjährigen Mietenstopp, den Bau von Sozialwohnungen und eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit.

"Die im VNW organisierten sozialen Vermieter bieten in Hamburg rund 300.000 Wohnungen an", sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. "Ihre monatliche Netto-Kaltmiete liegt derzeit im Durchschnitt bei 7,41 Euro pro Quadratmeter und damit mehr als zwei unter dem Wert des Hamburger Mietenspiegels. Unsere Unternehmen sichern damit in vielen Hamburger Quartieren den sozialen Frieden, weil ihr Geschäftszweck nicht in der Erwirtschaftung einer Maximalrendite besteht.

Den sozialen Vermietern die Möglichkeit zu nehmen, ihre Mieten moderat anzupassen, würde auf mittlere Sicht bedeuten, dass sie aufgeben müssten. "Was daran im Interesse der Mieterinnen und Mieter sein soll, erschließt sich mir nicht", sagte Breitner. "Ein Mietenstopp ist betriebswirtschaftlicher Unsinn und bedroht das bezahlbare Wohnen. Gemeinwohlorientierte Vermieter mit Mieten in Hamburg von z.B. unter fünf Euro müssen ihre Miete anpassen. Ansonsten gefährden sie ihre eigene Existenz."

"Im Übrigen habe ich vom DGB Hamburg noch nie die Forderung nach einem sechsjährigen Gebührenstopp der Stadt, Preisstopp für Gastronomie oder an der Tankstelle gehört. Auch Kritik daran, dass überzogene Klimaschutzauflagen den Bau von Wohnungen und die Sanierung bestehender Gebäude enorm verteuerten, habe ich von der DGB-Vorsitzenden noch nicht vernommen. Ich lade Frau Chawla gern ein, mit den Vorständen und Geschäftsführern von VNW-Unternehmen ins Gespräch zukommen.

Wohngeld ist eine wichtige soziale Leistung
Nach den Worten von VNW-Direktor Andreas Breitner ist das Wohngeld eine wichtige soziale Leistung. Der Kreis der Anspruchsberechtigten sei zu Beginn dieses Jahres "völlig zurecht" deutlich ausgeweitet worden und sollte nicht durch populistische Bemerkungen diskreditiert werden. "Das höhere Wohngeld hilft zuallererst Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen, die deutlich gestiegenen Wohnkosten tragen zu können. Zu diesen Wohnkosten gehören im Übrigen höhere Heiz- und Energiekosten sowie die gestiegenen städtischen Gebühren", sagte VNW-Direktor Andreas Breitner.

"Anstatt pauschal alle Vermieter und alle Wohnkosten in einen Topf zu werfen, wünsche ich mir bei einem so wichtigen Thema wie dem Wohnen mehr Differenzierung und Sachlichkeit", so der VNW-Direktor weiter. "Wir ziehen ja mit den Gewerkschaften an einem Strang, wenn es um eine soziale Wohnungspolitik geht. Da gibt es sicherlich viel zu kritisieren. Das erhöhte Wohngeld gehört allerdings nicht dazu."

Quelle und Kontaktadresse:
(vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Oliver Schirg, Pressesprecher Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg Telefon: (040) 520110, Fax: (040) 52011201

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