Pressemitteilung | k.A.

Sozialarbeit: Ein Gütesiegel bürgt für Qualität

(Weisweil) - Eine Politikerin im Bundestag meint "Immer wenn Politik nicht weiter weiß, ist Sozialarbeit gefragt". Vielleicht hat gerade aus diesem Grund Soziale Arbeit bei über 70 Prozent der Bevölkerung einen außerordentlich guten Ruf. Auch das Bundesarbeitsgericht betont ihre Wichtigkeit: Ziel des beruflichen Handelns sei die Veränderung des Menschen, seiner Lebenslage und -qualität und der gesellschaftlichen Strukturen, die zu Not und Hilfebedürftigkeit führen.

In Zeiten der Finanzkrise meinen andere, dass es zuviel Sozialarbeit gebe und eigentlich jeder Sozialarbeit machen könne. Die Folge: Angebote werden ausgedünnt und wenig qualifizierte Mitarbeiter eingestellt. Das hat oft fatale Folgen für die Qualität der Angebote.

Das "Berufsregister für Soziale Arbeit" will dieser Entwicklung entgegenwirken. Mit Qualitätsstandards soll Nutzern und Trägern Sicherheit gegeben werden.

Diplom-Sozialpädagogen, Diplom-Sozialarbeiter und Diplom-Heilpädagogen haben ihr fachliches Know-how durch ein praxisorientiertes Studium an einer Hochschule für Soziale Arbeit erworben. Dieses Hochschul-Diplom berechtigt zwar zur Berufsausübung, weist den Beschäftigten in einer Zeit sich immer schneller ändernder Bedingungen aber noch nicht als den besonders qualifizierten und kompetenten Experten für das jeweilige Arbeitsfeld aus.

Als eine Art "Gütesiegel für Kunden und Anstellungsträger" bezeichnet Wolfgang Jost, Sprecher des "Berufsregister für Soziale Arbeit" des "Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH)" die Registrierung im geplanten Berufsregister. Dem akademischen Titel darf der Begriff" (rBSA) beigefügt werden, wenn der Beschäftigte die Bedingungen des Berufsregisters erfüllt und dies alle drei Jahre nachweist.

Mit der Anerkennung durch das Berufsregister garantiert der Mitarbeiter Hochschulausbildung, fachliche Eignung, regelmäßige Fortbildung und Supervision, Qualitätsstandards und das Einhalten der ethischen Prinzipien des Berufsstandes.

Damit gewinnen nicht nur Nutzer und Kostenträger ein mehr an Sicherheit, auch die im Berufsregister Registrierten können sich mit ihrer besonders guten Motivation und Qualifikation von Mitbewerbern abheben, die diesen Titelzusatz nicht tragen dürfen. "Es geht um die Wahrung des Berufsstandes sowie um den Schutz der Kunden. Soziale Arbeit muss sich über Nutzen und Qualität gleichermaßen legitimieren", so Jost.

Die Idee des Berufsregisters gewinnt immer mehr Anhänger. Neben dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) wollen sich weitere Fachverbände wie der Bundesverband der Berufsbetreuer (BdB), die Deutsche Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus (DVSK) und der Berufsverband der Betriebssozialarbeiter (BBS) in diesem Qualitätssicherungssystem zusammen schließen. Damit wird für über 10.000 Sozialarbeiter ein "Qualitätssiegel für Soziale Arbeit" geschaffen. Langfristig wird aber auch eine gesetzliche Regelung gefordert, um den Beruf und seine Qualität zu schützen. Thomas Greune vom Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit: "In Deutschland gibt es Kammern, Meisterberufe, Handwerkskammern - nur die Arbeit mit Hilfebedürftigen und mit Menschen mit sozialen Anliegen ist nicht geschützt".

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Heilpädagogik e.V. (DBSH) Friedrich-Ebert-Str. 30, 45127 Essen Telefon: 0201/820780, Telefax: 0201/8207840

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