SoVD Hamburg fordert Mietpreisbremse und mehr sozialen Wohnungsbau: "In der Hoffnungsstadt Hamburg muss sich jeder Wohnen leisten können"
(Hamburg) - "Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen und das hohe Mietpreisniveau treffen besonders sozial schwache Menschen. Ein Miet-Airbag kann dafür sorgen, dass sozial Schwache bei der Preisrallye auf dem Immobilienmarkt nicht unter die Räder kommen", kritisiert Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg, die Ankündigung des Senates, die Einführung der sogenannte Mietpreisbremse" zu verschieben. "Viele warten darauf, dass die Mieten gedeckelt werden. Sie hoffen darauf, dass dies dem Wohnungsmarkt auch im unteren Segment neue Luft verschafft.
Doch Wicher weist auch darauf hin, dass die marktsteuernde Wirkung der Mietpreisbremse begrenzt ist: "Da die Mietpreise bei Neubauten nicht gedeckelt werden, ist die Entlastung des Wohnungsmarktes durch staatliche Mietgrenzen begrenzt. Die Mietpreisbremse allein reicht nicht, um den Wohnungsmarkt im Sinne sozialer Wohngerechtigkeit zu regulieren. Wir brauchen auch mehr öffentlich geförderte Wohnungen". Der rot-grüne Senat hatte angekündigt, den sozialen Wohnungsbau zu forcieren. Der SoVD weist auf den Widerspruch hin, dass Gewerbeimmobilien leer stehen, Wohnraum knapp ist. "Wir brauchen keine Wohnungspolitik, die eine verkappte Wirtschaftspolitik ist. Mindestens 6.000 neue Sozialwohnungen müssen pro Jahr gebaut werden. SPD und Grüne müssen die Regierungserklärung umsetzen, damit Hamburger nicht nur auf Wohnungen hoffen, sondern sie auch bezahlen können. In einer Hoffnungsstadt muss man sich Wohnen leisten können. Nicht nur Reichtum ist auf wenige verteilt, auch Stein und Beton. Es kann nicht sein, dass 40 000 Wohnungen fehlen, aber eine Million Büro-Quadratmeter leer stehen".
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Sozialverband Deutschland e.V. Landesverband Hamburg (SoVD)
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