Pressemitteilung |

SoVD fordert verstärkte Kontrollen im Gesundheitswesen

(Bonn) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund, der bundesweit rund 500 000 vorwiegend ältere und behinderte Menschen vertritt, fordert die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen auf, verschärft gegen Abrechnungsbetrug und unwirtschaftliches Verhalten der Leistungserbringer vorzugehen.

"Es ist nicht hinnehmbar, dass behinderte Menschen um qualitativ hochwertige Hilfsmittel kämpfen müssen und älteren Menschen die Inanspruchnahme erforderlicher Rehabilitations-leistungen erschwert wird, wenn sich andererseits die Leistungserbringer hemmungslos aus den Finanztöpfen der Krankenversicherung bedienen", so Vizepräsidentin Marianne Otte. "Wir wollen keine Rationierungsdebatte, aber wir sehen die dringende Notwendigkeit für Ra-tionalisierungen und schärfere Leistungskontrollen im Gesundheitswesen", meinte die Chefin des SoVD.

Unter Bezugnahme auf einen entsprechenden Bericht in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom vergangenen Wochenende sprach sie sich dafür aus, bei allen gesetzlichen Krankenkassen auf Bundes- und Landesebene die Fahndungsabteilungen personell zu verstär-ken, um Abrechnungsbetrug und unwirtschaftlichem Verhalten mehr als bisher zum Schutz der Versicherten und Patienten begegnen zu können. "Wir könnten uns viele Debatten über den Erhalt der solidarischen Krankenversicherung sparen", appellierte Marianne Otte an die Adresse der Leistungserbringer, "wenn die, die vor Ort über die Leistungen und die Leis-tungserbringung entscheiden, wirklich verantwortungsbewusst wirtschaften würden."

Die Vizepräsidentin sprach sich dafür aus, Abrechnungsbetrug schärfer zu sanktionieren und die "Transparenz auf allen Ebenen des Gesundheitswesens" zu erhöhen. Insbesondere sollten alle Versicherten und Patienten einmal im Vierteljahr eine Abrechnung über die erbrachten Leistungen erhalten, damit "die, die durch ihre Krankenversicherungsbeiträge letztlich den entstandenen Schaden refinanzieren müssten, ihre Rechnungen in jedem Fall vorab selbst kontrollieren können". Dies wäre ein wichtiger Schritt hin zu mündigen Patienten, die ihr Mitspracherecht nutzbringend zur Gesamtfinanzierung des Systems einbringen würden.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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