Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

SoVD fordert sozialere Politik gegen Politikverdrossenheit

(Hannover) - Die meisten Deutschen haben kein Vertrauen in den Sozialstaat und spüren eine große Ungleichheit in punkto Einkommen. Das zeigt das aktuelle „Ungleichheitsbarometer“ der Universität Konstanz. Demnach gibt es eine tiefe Vertrauenskrise, die auch auf die Politik ausstrahlt. Angesichts dieser alarmierenden Entwicklung mahnt der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zum entschiedenen Gegensteuern – insbesondere in den Bereichen Löhne, Gesundheit und Rente.

Gerade Menschen mit geringem Einkommen glauben nicht, dass der deutsche Sozialstaat fair funktioniert, viele von ihnen sind der Auffassung, dass beispielsweise das Rentensystem ungerecht ist. „Das können wir angesichts unserer täglichen Beratungsarbeit nur bestätigen. Die Menschen verstehen nicht, warum sie ein Leben lang arbeiten, im Alter aber trotzdem in die Armut abrutschen und auf staatliche Leistungen angewiesen sind“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Deshalb sei es unerlässlich, dass die Politik in Niedersachsen dem Trend entgegensteuert und Maßnahmen umsetzt, die die ökonomische Ungleichheit einzudämmen. „Ein erster Schritt ist etwa die Bekämpfung des Niedriglohnsektors, der in unserem Bundesland sehr ausgeprägt ist. Wir brauchen bessere Löhne, mehr Tarifbindung und weniger Minijobs“, fordert Swinke. Aber auch bei der Gesundheitsversorgung müsse mehr getan werden. „Es muss insbesondere auf dem Land mehr Ärzte*Ärztinnen geben, ansonsten fühlen sich die Menschen weiterhin abgehängt. Gleiches gilt für die Krankenhausversorgung“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende.

Große Sorgen macht dem SoVD vor allem das fehlende Vertrauen in die Politik. Laut Barometer geht das Gefühl der Ungleichheit damit einher, politisch nicht gesehen zu werden. „Diese Entwicklung ist brandgefährlich und eine große Bedrohung für unser soziales Miteinander“, so der niedersächsische SoVD-Chef. Die Politik müsse endlich aufwachen. „Das offenbar weit verbreitete Gefühl der Ungerechtigkeit muss durch eine sozialere Politik bekämpft werden. Außerdem müssen Politiker*innen in ihrer täglichen Arbeit dafür sorgen, dass Menschen sich mit ihren Bedürfnissen wieder ernst genommen fühlen und ihnen vertrauen“, betont Swinke.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480

NEWS TEILEN: