SoVD fordert Neugestaltung der Rentenversicherungsberichte
(Berlin) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat die Bundesregierung aufgefordert, die jährlichen Rentenversicherungsberichte neu zu gestalten und die Bevölkerung verstärkt über die Auswirkungen der zunehmenden Leistungskürzungen in der Rentenversicherung zu informieren. Insbesondere müsse künftig stets die Entwicklung des Verhältnisses von Beiträgen und Leistungen dargestellt werden. Der Präsident des SoVD Peter Vetter warnte angesichts "höchster und voraussichtlich weiter steigender Rentenversicherungsbeiträge und zugleich dramatisch sinkender Rentenleistungen" vor "rentenpolitischer Schönfärberei, die angesichts der Bedeutung der Alterssicherung für die Bevölkerung nicht mehr zu verantworten sei."
Der SoVD verweist insoweit auf die jüngste Stellungnahme des Sozialbeirats zum Abschlussbericht der Sachverständigenkommission zur Rentenbesteuerung, wonach sich die geplante drastische Anhebung der Rentenbesteuerung in doppelter Weise negativ auf das Nettorentenniveau auswirken werde. Vetter: "Unter Berücksichtigung der bereits einsetzenden negativen Auswirkungen der Riesterschen Rentenreform und im Hinblick auf vermehrte versicherungsmathematische Abschläge infolge erhöhter Altersgrenzen werden die Rentenleistungen auf ein Niveau absinken, das die Legitimität der gesetzlichen Rentenversicherung insgesamt in Frage stellt."
"Wer diese Entwicklung", so Vetter weiter, "durch Überlegungen für einen baldigen demografischen Faktor zusätzlich anheizt, handelt nicht im Interesse der Versicherten und des Rentensystems, sondern unterlässt grundlegende politische Entscheidungen für eine Strukturreform in der Alterssicherung." Die Ansicht der Bundesregierung, die jetzigen Schritte und Überlegungen zur Absenkung des Rentenniveaus seien ein Beitrag zur Generationengerechtigkeit, nannte Peter Vetter im Hinblick auf die anhaltend hohen und noch steigenden Rentenversicherungsbeiträge "vollkommen unverständlich".
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