Pressemitteilung | k.A.

SoVD fordert dauerhaft ausreichende Rentenanpassungen

(Berlin) - Trotz der seit langen Jahren erstmals die Kaufkraft voll sichernde Rentenerhöhung hat der Sozialverband Deutschland (SoVD, früher Reichsbund) die Bundesregierung aufgefordert, die neue Rentenformel deutlich nachzubessern. Erklärtes Ziel müsse es dabei sein, die Renten entsprechend der Entwicklung der verfügbaren Einkommen anzuheben. Die Umstellung der Rentenformel auf die Bruttolohnentwicklung sowie die willkürlichen Abzüge bei den Rentenanpassungen der kommenden Jahre wegen der Riesterrente würden nämlich dafür sorgen, dass die insgesamt erfreuliche Rentenerhöhung dieses Jahres eine Ausnahme bleibe, sagte SoVD-Präsident Peter Vetter am Mittwoch in Berlin zur Begründung. Dabei würden selbst in diesem Jahr die Rentner nicht ausreichend an der allgemeinen Einkommensentwicklung teilnehmen. Denn während die Renten um 2,16 Prozent (West), beziehungsweise 2,89 Prozent (Ost) zulegten, stiegen die verfügbaren Einkommen der Haushalte um 3,6 Prozent.


Peter Vetter appellierte an Bundesarbeitsminister Walter Riester, die Rentenanpassungsformel gerechter zu gestalten: "Die jetzige Rentenanpassung wird die Rentnerinnen und Rentner im Wahljahr kaum hoffnungsvoll stimmen, denn schon im nächsten Jahr wird der mit der Riesterschen Rentenreform eingeführte Altersvorsorgeansatz zu einer erheblichen Verschlechterung der Anpassungen weit unter der Entwicklung der Realeinkommen führen". Je nach Höhe der Tarifabschlüsse drohe in den kommenden Jahren sogar wieder Kaufkraftverlust der Renten. Auch die zu erwartenden Rentenniveauverluste durch die "Rentenreform" ließen eine Rückkehr zu nettolohnorientierten Rentenanpassungen sinnvoll erscheinen.

Das gelte insbesondere für die Ostrenten, betonte Präsident Vetter. Denn eine vollständige Anpassung der ostdeutschen Renten an das Westniveau sei nach Berechnungen des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger erst in 15 Jahren zu erwarten. Der SoVD warne deshalb vor der "sehr realen Gefahr" einer neuen Altersarmut vor allem in den neuen Ländern. Er unterstreiche seine Forderung, die vollständige Angleichung der ostdeutschen Renten in schnellen Schritten bis 2004 sicherzustellen.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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