Pressemitteilung |

SoVD fordert Beteiligung behinderter Menschen beim Ethikrat

(Berlin) - Der Präsident des Sozialverbandes Deutschland – SoVD, ehemals Reichsbund, Peter Vetter, hat Bundeskanzler Gerhard Schröder aufgefordert, die Besetzung des am 08.06. erstmalig tagenden Ethikrates zu überprüfen.

Präsident Vetter: „Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung die existenziellen Fragen der Bioethik und Gentechnologie einschließlich des Lebensrechts behinderter Menschen von einem Gremium beraten lässt, in dem die betroffenen behinderten und schwerbehinderten Menschen und ihre Organisationen nicht in erster Linie vertreten sind“. Der SoVD mit rd. 500.000 Mitgliedern befürchtet insgesamt, dass Bundeskanzler Schröder hier letztlich ein regierungsnahes Gremium geschaffen habe, welches im Ergebnis die forschungsbezogene Argumentation des Bundeskanzlers unterstützen soll.

Präsident Vetter: „Das Lebensrecht behinderter Menschen muss unverrückbar im Zentrum der Diskussion dieses Rates stehen. Wir sind nicht gegen Fortschritte im medizinischen Bereich, aber der immer härteren Konkurrenz in der internationalen Forschung in diesem Bereich müssen Grenzen aufgezeigt werden. Wenn die Bundesregierung zu Recht Chancengleichheit und Selbstbestimmung behinderter Menschen fordert, dann müssen chronisch kranke und behinderte Menschen zu diesem Thema der Bioethik zuerst gehört und in die Diskussion umfassend einbezogen werden.“

Die Organisation fordert zudem eine weitgehende frühestmögliche Veröffentlichung und Transparenz der Gespräche in diesem Gremium und eine Abstimmung mit bereits bestehenden Kommissionen auf Regierungsebene

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58, 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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