Sorge über Anstieg der Anzeigen zur Kurzarbeit
(München) - 3,7 Prozent im März - die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht durch die heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgestellten Zahlen den bayerischen Arbeitsmarkt zementiert: "Es bewegt sich weiter wenig. Sorge bereitet vor allem der Anstieg der Anzeigen für Kurzarbeit. Dies ist ein Indikator für die schlechte wirtschaftspolitische Lage und die Erwartungen für die nächsten Monate", sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw stellt aber auch fest, dass die Zahlen trotz der multiplen Herausforderungen wie schwacher Weltkonjunktur, geopolitischer Krisen sowie der hohen Energiekosten weiterhin robust sind. Brossardt: "Wir sind mit einer Arbeitslosenquote von deutlich unter vier Prozent und rund 5,93 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern immer noch gut aufgestellt. Insbesondere für junge Leute ist Bayern sehr attraktiv, was sich in der geringen Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent der unter 25-Jährigen widerspiegelt. Die Unternehmen suchen auch händeringend Auszubildende."
Um den Arbeitsmarkt auch künftig erfolgreich zu gestalten, fordert die vbw bedarfsorientierte Anpassungen bei der Weiterbildungsförderung, vor allem den Abbau von bürokratischen Hürden. "Das von der Bundesregierung geplante Qualifizierungsgeld ist hierfür aber der falsche Weg. Es geht am Bedarf vorbei, eine sinnvolle Eingliederung in die bestehende Beschäftigungsförderung ist nicht erkennbar", erklärte Brossardt.
Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt hat nach Überzeugung der vbw die insgesamt negative Stimmung in der bayerischen Wirtschaft. "Und diese ist darin begründet, dass sich die Standortbedingungen in Deutschland zuletzt immer weiter verschlechtert haben. Die Folge ist eine Investitionszurückhaltung und damit eine schleichende De-Industrialisierung. Unser Kernanliegen bleibt, dass die Steuerbelastung der Unternehmen auf maximal 25 Prozent gesenkt und der Solidaritätszuschlag abgeschafft wird. Die Ampel-Regierung muss mehr Tempo bei der Energiewende machen und insbesondere dafür sorgen, dass die Energiepreise sinken. Der Brückenstrompreis ist längst überfällig. Und zu guter Letzt brauchen wir einen massiven Bürokratieabbau und eine Reform bei den sozialen Sicherungssystemen, die die Abgabenlast der Unternehmen begrenzt", so Brossardt.
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