Sonnleitner: Öko-Siegel soll Bio-Landwirtschaft Aufschwung bringen

(Bonn/Berlin) - Der Präsident des DBV, Gerd Sonnleitner, hat das Konzept eines einheitlichen Öko-Siegels grundsätzlich begrüßt, das im Lebensmittelhandel die Transparenz für den Verbraucher verbessern soll. Kritisch werde der DBV jedoch darauf achten, ob das am 5. September 2001 von Bundesministerin Renate Künast vorgestellte Öko-Siegel auch den heimischen Bio-Bauern tatsächlich den ankündigten Aufschwung bringe.

Das Marketing für Öko-Produkte im Lebensmitteleinzelhandel werde durch das Öko-Zeichen erheblich erleichtert und gezielte Werbemaßnahmen ermöglicht. Fraglich bleibe aber, ob vornehmlich ausländische oder einheimische Öko-Erzeuger davon profitierten. Durch die politische Entscheidung der Ministerin, den Anspruch an dieses nationale Öko-Siegel - entgegen den Vorstellung des DBV - auf dem niedrigeren europäischen Niveau festzulegen, bestehe die Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Bio-Bauern, die auf höherem Niveau produzieren.

Die erwünschten Umwelt- und Naturschutzwirkungen könnten durch den Öko-Landbau nur dann erreicht werden, wenn es bei kurzen regionalen Absatzwegen für Öko-Produkte bleibe, betonte Sonnlweitner. Er forderte ein Bündel von Maßnahmen, um über Erzeugerzusammenschlüsse, über die Unterstützung von Handels- und Verarbeitungsbetrieben und über die wissenschaftliche Ökoforschung sowie mit Marktingmaßnahmen das jetzt vorgestellte Öko-Siegel aktiv zu begleiten.

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