Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Sonnleitner: Im September Bauernhof erleben - Aktion "Verbraucher-Dialog"

(Bonn/Berlin) - Der Bauernhof wird im September für viele große und kleine Verbraucher zum hautnahen Erlebnis. "Das Verständnis der Bevölkerung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der heimischen Landwirtschaft sowie die Kenntnisse über das Handeln auf dem Acker und im Stall kann durch das Engagement zahlreicher Bäuerinnen, Bauern und Landjugendlicher im Monat September verbessert werden", erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, zu Beginn der Aktions- und Dialog-Tage.

Der DBV hat mit seinen Landesverbänden den September zum "Monat des Verbraucher-Dialogs" der heimischen Landwirtschaft erkoren. Die Entfremdung der Verbraucher von der Landwirtschaft dürfe nicht weiter fortschreiten, betonte Sonnleitner. Verstädterung und Überfluss an Gütern des täglichen Bedarfs hätten den Blick für die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft vielfach verbaut, weshalb der Öffentlichkeitsarbeit große Bedeutung zukäme. Dies gelte für konventionell wie für ökologisch wirtschaftende Betriebe.

Das Spektrum der Verbraucherangebote reicht von "Tagen des offenen Hofes", über "Erntedankfeste" bis zum "Bauernhof als Klassenzimmer". Rund 2.000 landwirtschaftliche Betriebe *) sind in den kommenden Wochen in den "Monat des Verbraucher-Dialogs" einbezogen. Sonnleitner erklärte, dass die Bauern und ihre Familien sehr getroffen seien, wenn sie in der Öffentlichkeit als "grüne Sündenböcke" hingestellt würden. Sie hätten kein Verständnis mehr, wenn sie von Politikern sowie vermeintlichen Umwelt- und Naturschützern über die Medien als Subventionsempfänger, Umweltsünder, Naturzerstörer oder Tierquäler dargestellt würden. Solchen unzutreffenden Pauschalbildern, die ihr Image negativ beeinflussen, trete die Landwirtschaft mit einer Offensive im Verbraucher-Dialog und transparenter Produktionsmethoden entschlossen entgegen. Die deutschen Bauern und ihre Familien hätten keine Scheu, sich der Öffentlichkeit oder dem kritischen Dialog zu verschließen. Verantwortungsloses Abstempeln ebenso wie politischer Populismus mit Blick auf Wahltermine sowie medienwirksame, jedoch praxisferne Aussagen über den zukunftsfähigen Weg einer nachhaltigen Landwirtschaft werde man nicht unwidersprochen hinnehmen.

Deshalb beteiligen sich seit dem 1. September 2001 überall im Land zahlreiche Bauern und Bäuerinnen auch an verschiedenen verbraucherorientierten Veranstaltungen oder sie gehören zu deren Organisatoren. Dieses sind unter anderem die Aktionstage „Öko-Landbau“ in Sachsen, das Stadtfest mit Bauernmarkt und Landfrauencafé im westfälischen Unna, die Ausstellung „Öko-Trend“ im Erfurter Thüringenpark, die Verbrauchermesse "Welt der Familie" im Saarland und das Landwirtschaftliche Hauptfest in Stuttgart. Darüber hinaus finden in mehreren Bundesländern Landes-Erntedankfeste statt, bei denen der Dialog mit Vertretern der gesellschaftlichen Gruppen und den Medien über die heutige Landwirtschaft geführt wird. In Hannover gestalten die Bauern und Bäuerinnen beim Schorsenbummel am 23. September die Einkaufsstraße zu einem Erlebnis mit landwirtschaftlichem Flair. Mitten in der Frankfurter City, im Schatten der Wolkenkratzer, verwandeln Landwirte vom 19. bis 21. September die Haupteinkaufsstraße zu einem großen Bauernhof.

Ein besonderes Augenmerk der Landwirtschaft gilt in den kommenden Wochen den Jugendlichen - den Verbrauchern von morgen. Am 6. September 2001 findet in der Gießener Justus-Liebig-Universität der erste Lehrerkongress zum Thema Landwirtschaft statt. An der berufsständischen Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer“, die in den meisten Bundesländern durchgeführt wird, beteiligen sich Hunderte von Bauernhöfen. Während sich der Kongress mit Themen wie „Qualitätssicherung vom Stall bis zur Ladentheke“, „Landwirt als Energiewirt“ oder „Landwirtschaft im Unterricht“ beschäftigt, wird der Bauernhof als Klassenzimmer zum pädagogisch gestalteten Live-Erlebnis. Die Landwirtschaft öffnet sich nicht nur, sondern geht in dieser Aktion gerade auf junge Menschen unserer Gesellschaft zu.

Anschauungsunterricht über die innovative high-tech-nutzende Landwirtschaft, über die konventionelle und ökologische Landwirtschaft, über die artgerechte Haltung und Fütterung von Tieren sowie über den von Bauern praktizierten Naturschutz wird angeboten und kann zu Projektarbeiten in den Schulen weiterentwickelt werden. Am 19. September 2001 findet die zentrale Veranstaltung „Bauernhof als Klassenzimmer“ auf dem Betrieb Schröder in Schleswig-Holstein statt.


*) Ein Überblick über die Veranstaltungen "Tage des offenen Hofes" und "Erntedank" im Monat des Verbraucher-Dialogs kann im Internet unter www.bauernverband.de abgerufen werden. Die Teilnehmer an der Aktion "Bauernhof als Klassenzimmer" sind ab Mitte September auf der Internetseite www.ima-online.de zu finden oder können ab sofort direkt beim Verein information.medien.agrar angefragt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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