Pressemitteilung | Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

Sondierungen: Festhalten an Klimazielen durch Maßnahmen für Erneuerbare und Flexibilität unterfüttern

(Berlin) - Union und SPD haben ihre Sondierungen wie angekündigt zügig geführt und beendet. Der BEE begrüßt, dass im Sondierungspapier ein klares Bekenntnis zu den deutschen und europäischen Klimazielen verankert ist, das allerdings im Koalitionsvertrag weiter mit Maßnahmen untermauert werden muss. In allen Sektoren muss hierfür der Ausbau der Erneuerbaren vorangebracht werden, um außer der Einhaltung der Klimaziele auch Energiebezahlbarkeit, Resilienz und Standortsicherung zu gewährleisten.

„Wir begrüßen die Festlegung ausdrücklich, dass alle Erneuerbaren Potenziale und die von Speichern genutzt werden sollen, um die Energiewende zu beschleunigen”, so BEE-Präsidentin Simone Peter. „Die Erzeugerflexibilität aus Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie und grüner Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Verbindung mit Speicher- und Verbraucherflexibilität flankieren den weiteren Ausbau der kostengünstigen Wind- und Solarenergie. Diese bieten mit ihren niedrigen Stromgestehungskosten die Chance, Verbraucher*innen und Unternehmen dauerhaft günstige Energie zu liefern. Dafür braucht es jetzt eine Flexibilitätsagenda in Verbindung mit einem neuen Marktdesign, das den systemsetzenden Erneuerbaren gerecht wird.”

Dass im Kontext der Energiepreissenkung die Stromsteuer auf das europarechtlich mögliche Minimum gesenkt werden soll, ist eine lange bestehende Forderung des BEE. Auch die Senkung der Netzentgelte trägt dazu bei, dass Haushalte entlastet werden und die Sektorenkopplung angereizt wird. „So wird der Betrieb von Wärmepumpen, E-Autos, Elektrolyseuren und anderen PtX-Technologien attraktiver. Ein Bekenntnis zu den Grundsätzen der Gesetze und Förderprogramme für die Wärmewende ist zudem ebenso im Koalitionsvertrag zu verankern wie die unterbrechungsfreie Förderkulisse für Erneuerbare Energien im Strombereich, die eine breite Akteursvielfalt, hohe Akzeptanz und ein breites Energieangebot für alle Sektoren sichert“, so Peter.

Skeptisch sieht der BEE den Neubau von 20 GW Gaskraftwerken an bestehenden Standorten. Die Branche hat berechnet, dass sich die Bereitstellung gesicherter Leistung über den bestehenden Erneuerbaren Kraftwerkspark mit flexibel steuerbaren Erneuerbaren Anlagen, Speichern und Sektorenkopplung schneller, sauberer und kostengünstiger erreichen lässt. 38 Gigawatt gesicherte Leistung stünden dadurch bis 2030, 100 GW bis 2045 zur Verfügung. „Flexibilität muss das Leitprinzip des neuen Strommarkts werden, das schafft ein dezentrales Backup besser.” Denn wichtig sei, dass Kraftwerke auch einen Beitrag dazu leisten müssen, Redispatchmengen zu senken. „Es braucht hier eine praxisnahe Diskussion unter Einbeziehung der Übertragungsnetzbetreiber und mindestens ein Mitbieten der Erneuerbaren und Speicher auf Augenhöhe“, macht Peter deutlich.

Den weiteren Netzausbau und die Ausweitung des Wasserstoffkernnetzes sieht der BEE ebenso positiv wie Leitmärkte für klimaneutrale Produkte und die Stärkung strategischer Industrien, zum Beispiel die Halbleiterindustrie, Batteriefertigung oder Wasserstoff. „Auch die Unterstützung bei der Transformation zur E-Mobilität ist begrüßenswert. Es müssen jetzt alle Erneuerbaren Optionen im Verkehrssektor genutzt werden”, so Peter abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Adrian Röhrig, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, EUREF-Campus 16, 10829 Berlin, Telefon: 030 27581700

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