"Sommerflair und Netzwerken" / Erste gemeinsame Veranstaltung des Unternehmerverbandes Mittelhessen und HESSENMETALL Mittelhessen
(Wetzlar) - Fritz Georg Rincker fasste die Situation in den Betrieben so zusammen: "Auch wenn die Stimmung in den Firmen immer bis zu einem gewissen Grad auch branchen- und produktabhängig ist, belasten viele Probleme die gesamte Wirtschaft. Egal, ob wir den Fachkräftemangel, die hohen Lohnnebenkosten, die überbordende Bürokratie oder die unfassbar gestiegenen Energiepreise betrachten: jede einzelne dieser Herausforderungen schwächt die Produktivität und vor allem auch die Wettbewerbsfähigkeit. Das Energiethema ist dabei besonders facettenreich. Für unsere Betriebe stehen bei der geplanten Umstellung auf erneuerbare Energien die Aspekte der dauerhaften Energiesicherheit und der bezahlbaren Energiekosten im Mittelpunkt. Leider sehen wir von Seiten der Politik derzeit viele Entscheidungen, wie beispielsweise das Gebäudeenergiegesetz, die neben der Arbeitgeberseite besonders auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tief verunsichern. Uns fehlt zudem bei der Neuausrichtung unseres Energiesystems an vielen Stellen die notwendige Technologieoffenheit, wie beispielsweise bei der einseitigen Fokussierung auf die E-Mobilität. Wir sind überzeugt, dass stattdessen mit einer Ausweitung der Regelungen zum EU-weiten CO2-Emissionshandel an vielen Stellen nachhaltigere Ergebnisse bei der gewünschten Reduktion von Kohlendioxid zu erreichen wären."
Oliver Rüspeler verwies zudem auf den immer herausfordernden Arbeitskräftemangel: "Inzwischen findet sich eigentlich keine Branche mehr, die nicht über mangelndes Personal klagt. Aber egal, ob im Handwerk, in der Gastronomie, in der Pflege oder aber bei uns in der Industrie: engagierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben der Grundbaustein für ein erfolgreiches Unternehmen. Dabei ist der Druck bei den Betrieben inzwischen enorm, denn es gilt nicht nur mehr Ressourcen in die Suche nach geeignetem Personal zu investieren, sondern auch die eigenen Arbeitsplätze so attraktiv zu gestalten, dass alte und potentielle, neue Angestellte auch überzeugt werden können. Klar ist bereits seit längerem, dass wir den Fachkräftemangel mit 17.500 freien Stellen alleine in Mittelhessen nicht nur durch unsere inländischen Potentiale werden lösen können. Daher sind wir zwar froh, dass die Bundesregierung mit dem Fachkräftezuwanderungsgesetz einen ersten Schritt in die richtige Richtung unternommen hat, doch besonders auch hier in Hessen werden weitere Anstrengungen, wie beispielsweise die Zentralisierung der Ausländerbehörde in einer Institution, dringend nötig. Zudem müssen der zwingend notwendige Bürokratieabbau und die Digitalisierung der Verwaltung endlich engagiert angegangen werden. Wenn es Wirtschaft und Politik dann noch gemeinsam gelingt, wieder mehr Jugendliche z. B. durch gute Berufsorientierung an Schulen für die duale Ausbildung zu begeistern, können wir darauf hoffen, den Fachkräftemangel zumindest ein wenig abzuschwächen."
Im Anschluss an den Begrüßungstalk gab es einen kurzen Impulsvortrag zum Thema "Erfolgsfaktor Wertschätzung" von Manuel Marburger, bevor der Fokus des Abends dann auf wieder auf dem persönlichen Austausch lag.
Quelle und Kontaktadresse:
(HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Mittelhessen e.V.
Janina Hill, Pressesprecherin
Elsa-Brandström-Str. 5, 35578 Wetzlar
Telefon: (06441) 7008-0, Fax: (06441) 7008-20
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