Sommer für zügige Reform der Arbeitsvermittlung

(Berlin) - Die Hartz-Kommission hat nach den Worten des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer ein Drehbuch für wirklich wegweisende Reformen der Arbeitsvermittlung geliefert. Sie sollten jetzt nicht zerredet, sondern umgesetzt werden, sagte Sommer am 22. August in Mainz auf einer Veranstaltung der rheinlandpfälzischen Staatskanzlei.

Über die zügige Reform der Arbeitsvermittlung hinaus setze sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) für eine neue Beschäftigungsoffensive ein. "Wir stellen dabei den doppelten IQ der Beschäftigungspolitik in den Mittelpunkt: Wir setzen auf I wie Innovation und Investition und wir setzen auf Q wie Qualifizierung und Qualität der Arbeit", erläuterte Sommer. Innovative Arbeitsplätze könnten beispielsweise in der Umwelttechnik geschaffen werden. Alleine in der Ökostrombranche arbeiteten inzwischen 120.000 Menschen - deutlich mehr als in der Atomwirtschaft. "Im Umweltbereich schlummern beträchtliche Beschäftigungspotentiale. Wir müssen mit aller - hoffentlich erneuerbaren - Energie daran gehen, sie zu erschließen. Das gilt auch für den Dienstleistungsbereich", betonte Sommer.

Innovativer Arbeitszeitpolitik komme vor allem die Aufgabe zu, die Arbeit zwischen den Geschlechtern gerechter zu verteilen, bessere Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf möglich zu machen. "Wir wollen nicht länger den Frauen die Alleinverantwortung für die Kindererziehung zuschieben. Ich bin fest davon überzeugt, dass das auch im Sinne vieler Väter ist. Auch Männer wollen aus dem klassischen Rollenbild des alleinigen Familienernährers ausbrechen. Dafür brauchen sie flexible Arbeitszeit mit einem kalkulierbaren Ende."

Neben einer Investitions- und Qualifizierungsoffensive kommt nach den Worten des DGB-Vorsitzenden der Qualität der Arbeit besondere Bedeutung zu. Kriterien für gute Arbeit zu entwickeln und mehrheitsfähig zu machen, sei auch ein wesentliches Ziel des Sozialkontrakts, mit dem er die sozial gerechte Modernisierung unserer Landes vorantreiben wolle, sagte Sommer. "Gute Arbeit lässt z.B. Raum für Eigenverantwortung und Selbständigkeit, sie beinhaltet Zeit für Weiterbildung und sie hat auch einmal ein Ende."

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