Solide und nachhaltige Reform der gesetzlichen Rente unumgänglich
(Dortmund) - Es bedarf einer grundlegenden Strukturreform unseres Rentensystems, kommentiert Dr. Heinz S. Thieler, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes, die öffentliche Diskussion zu den gravierenden Problemen in der Rentenversicherung. Das Älterwerden der Menschen bringt neue Herausforderungen in der Altersvorsorge. Ein Sozialsystem, das heute schon aus dem letzten Loch pfeift, wird dieser Herausforderung nicht gewachsen sein. Unser Sozialsystem muss sich auf die wirklich Bedürftigen konzentrieren. Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern: Die gesetzlichen Rentenkassen werden in Zukunft vermutlich nur noch eine Grundsicherung bieten. Wer im Alter seinen Lebensstandard sichern will, muss auch über die Riester-Rente (Wer war das noch? Was ist das noch?) hinaus private Vorsorge betreiben.
Eine handwerklich solide gemachte Rentenreform betrifft nicht nur die Finanzen, sondern auch die Einstellung zum Alter und zur Kindheit. Das heutige Rentensystem übersieht völlig, dass nicht nur sehr alte, sondern auch sehr junge Menschen sich nicht selbst ernähren können. Kinder müssen endlich als das gesehen werden, was sie sind: Als Nachwuchs, den das Land zum Leben braucht. Bislang sind sie ein Armutsgrund. Vor der Einführung der Rentenversicherung ging es demjenigen schlecht, der keine Kinder hatte. Heute spart sich reich, wer kinderlos ist. Er arbeitet im Vollzeittakt, und wenn er alt ist, lebt er von den Rentenbeträgen, die die Kinder anderer Leute zahlen.
Unser Rentensystem bleibt eine Dauerbaustelle, solange keine die Allgemeinheit verpflichtende Grundversicherungen geschaffen wird, die Platz bietet für darüber hinausgehende wettbewerbsoffene Regelungen. Wer die finanziellen Löcher in den Sozialsystemen zukleistert statt die strukturellen Lecks zu schließen, der darf sich nicht wundern, dass sich die Versicherten und Arbeitgeber nur noch als Draufzahler und Melkmasse verstehen.
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