Solarpaket II muss auch Integrations- und Speicherpaket werden
(Berlin) - Anlässlich The Smarter E Europe 2024 schlägt der bne 33 Punkte für das Solarpaket II vor, die maßgeblich der Systemsicherheit dienen, keine zusätzlichen Kosten im EEG verursachen und das EEG-Konto entlasten. Nötig sind weitere rechtliche Anpassungen in den Bereichen Gebäude-Photovoltaik, PV-Freiflächenanlagen und Speicher/ Batteriespeicher. Die passenden innovativen Lösungen werden vom 19. bis 21. Juni 2024 auf Europas größter energiewirtschaftlicher Messeallianz in München gezeigt: Über 2.800 Aussteller, mehr als erwartete 115.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, das ist Rekord. Als Premiumpartner der EM-Power Europe stellt der bne seine 33 Punkte für das Solarpaket II dort vor.
Was fehlt also, um die Energiewende auf Kurs zu halten? "It´s the integration, stupid” möchte man sagen: Der 15-Gigawatt-Ausbau bei der Photovoltaik im letzten Jahr ist ein großer Erfolg. So positiv die Verstetigung dieses Ausbaus ist - so herausfordernd ist er für Märkte und das Netz. "Aktuell sind zu viele PV-Gebäudeanlagen für die Energiewirtschaft weder sichtbar, geschweige denn steuerbar. Diese Anlagen haben kaum ausreichend Anreize, sich markt- oder netzdienlich zu verhalten." mahnt Robert Busch, Geschäftsführer des bne. Die neue Energiewirtschaft entwickelt gute Lösungen, wird aber weiter durch den katastrophalen Stand der Digitalisierung ausgebremst.
Obwohl die Anlagenbetreiber seit Jahren Steuerungstechnik entsprechend der Netzbetreibervorgaben verbauen, sind diese trotzdem nicht in der Lage, die Anlagen sicher anzubinden. "Um Defizite bei der Prozesskompetenz vieler Netzbetreiber auszugleichen, sollen Prosumer-PV-Anlagen in einen Marktbetrieb gehen, Signale aus dem Strommarkt erhalten und steuerbar werden. Dies ist nicht nur wegen neuer Geschäftsmodelle sinnvoll, sondern ist wegen der Systemsicherheit geboten." meint Busch. Zusätzlich kann mit Energy-Sharing ein Betriebssystem für die lokale Optimierung von Erzeugung und Verbrauch geschaffen werden. Dies muss sauber in der Marktkommunikation abgebildet werden, empfiehlt der bne für das Solarpaket II.
Bei PV-Freiflächenanlagen kann und muss die Flächenkonkurrenzfrage zwischen der Energiewirtschaft und der Landwirtschaft gelöst werden. Landwirten sollte es erlaubt werden, in Solarparks "Artenvielfalt zu produzieren". Dies soll rechtlich eine hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzung darstellen. Damit lösen sich viele Fragen im Landwirtschafts- und Steuerrecht. Der Vorschlag ist zudem kompatibel mit PPA-Anlagen, die dadurch sowohl artenreicher werden als auch günstigen Strom liefern. Auch bei Anschlussleitungen gibt es Handlungsbedarf. Eine für beide Seiten faire Nutzungsregelung von landwirtschaftlichen Grundstücken für Anschlussleitungen ist weiterhin nötig. Die Regelungen aus dem Solarpaket I sind gut gemeint, laufen aber ins Leere.
Nicht zuletzt braucht die Energiewirtschaft jetzt den massiven Batteriespeicher-Ausbau um die Integration hinzubekommen. Doch die gute Nachricht: Das geht! Aktuell findet in München die Messe "The Smarter E Europe 2024" statt. Ganze fünf Messehallen sind ausschließlich dem Thema Batteriespeicher gewidmet. "Technisch sind Batteriespeicher bereits heute günstig in allen Größenklassen marktverfügbar und die Preise fallen weiter. Probleme sind Investitionssicherheit und veraltete Regelungen", meint Busch. Neben klaren Regelungen zum Baukostenzuschuss und den Netzentgelten sollte es grundsätzlich möglich werden, Speicher in Co-Location an PV-Anlagen ohne erheblichen Aufwand zu integrieren. Auch das Retrofitting von Bestandsanlagen mit Speichern sollte im Solarpaket II vereinfacht werden.
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