Solararchitekturtagung 6. Mai 2010, Mainz / Planungssicherheit für Photovoltaik gefordert
(Mainz) - Die Architektenkammer begrüßt den Beschluss des Bundesrates vom 26. März, in dem er die vom Bundestag geplante aperiodische Kürzung der Einspeisevergütung um bis zu 16 Prozent ablehnt. Jedoch führt die im gleichen Beschluss vorgeschlagene Reduzierung um maximal zehn Prozent nach Auffassung der Architektenkammer weiterhin zu einer Verunsicherung der Hauseigentümer und gefährdet tausende von Arbeitsplätzen. Gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen leisten einen zunehmenden Beitrag zur Solarenergiegewinnung und zum Klimaschutz in Deutschland. Solarförderung braucht deshalb eine verlässlich und langfristig kalkulierbare Investitionsgrundlage, wie dies die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorsieht.
"Eine verlässliche und langfristig sicher kalkulierbare Grundlage für die Einspeisevergütung nach dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien EEG" fordert der Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Dr. Michael E. Coridaß. Mit den aperiodischen Kürzungsvorschlägen sei die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des EEG gefährdet. Das Vorhaben, außerhalb bisheriger Planungen und Regelungen, die Einspeisevergütung zum 1. Juli 2010 zusätzlich um 16 oder nun um zehn Prozent zu kürzen, wird volkswirtschaftliche und energiepolitische Kollateralschäden mit sich bringen, so Coridaß. Nach Kürzungen der Einspeisevergütung zum Ende 2009 wie auch zum Ende 2010 um jeweils rund zehn Prozent stelle eine nunmehrige zusätzliche, abrupte Streichung einen schwerwiegenden Eingriff für den Photovoltaikmarkt in Deutschland dar. Eine kurzfristige Erlösreduktion um 16 Prozent überfordere die Produktivitätsfortschritte der Modulhersteller. Die Höhe einer möglichen zusätzlichen Degression, die von der deutschen Solarwirtschaft zu verkraften ist, werden auf circa fünf Prozent geschätzt.
Die Architektenkammer fordert daher den Bundesrat und den Bundestag auf, von den rigiden Absenkungen zur Jahresmitte abzusehen, um den Investitionsentscheidungen und den Marktentwicklungen hinreichend Rechnung zu tragen.
Aperiodische Einschnitte bei der Einspeisevergütung bedeuten eine Existenzgefährdung für viele Solarunternehmen und für Deutschland als Produktionsstandort von Solarmodulen. Arbeitsplätze in Planung und Montage werden vernichtet. Akzeptanz und Vertrauen der Hauseigentümer sind in Frage gestellt, wenn über die langfristig angelegte Degression hinaus weitere Kürzungen vorgenommen werden. Viele Immobilienbesitzer und Bauherren wollen ihren Beitrag zur Einsparung fossiler Ressourcen, zur dezentralen Energieversorgung und zum Klimaschutz leisten. "Diese Absichten werden durch unkalkulierbare Fördereinschränkungen der Bundesregierung geradezu konterkariert", so Coridaß, "50.000 Arbeitsplätze sind gefährdet".
Gerade in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise gilt es, Zukunftstechnologien auszubauen. Die deutschen Hersteller von Photovoltaikprodukten müssen daher in Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen investieren, um die technologische Führung des Solarstandortes Deutschland auch in Zukunft zu gewährleisten. Solarenergieinvestitionen im Gebäudebestand helfen, die Energieversorgung dauerhaft zu sichern und sorgen für Arbeitsplätze in der Region. Eine bürger- und verbrauchsnahe Energieerzeugung entsteht. In der Ökobilanz rechnen sich diese Anlagen in etwa drei Jahren.
Mehr Sonne - Solararchitekturtagung 6. Mai 2010
Mit ihrer Tagung "Mehr Sonne - Zukunft SolarArchitektur" widmet sich die Architektenkammer am 6. Mai 2010 dem Thema "solares Bauen", das eine komplexe, technische, gestalterische und baukulturelle Herausforderung darstellt. Es werden Lösungen jenseits von Dämmen und Abdichten präsentiert. Die Chance, die Architektur und Städtebau beim Wandel zur Solargesellschaft bieten, wird deutlich. Der technologische Fortschritt verbindet sich mit einem neuen, von Architekten, Stadtplanern und Ingenieuren entwickelten Gestaltungsvokabular. Dabei kann die Ästhetik und Anmutung von Photovoltaikflächen eine besondere Faszination ausüben.
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