Sinkende Importzahlen verdeutlichen schwache wirtschaftliche Entwicklung
(München) - Die bayerischen Ausfuhren verzeichneten in den ersten neun Monaten 2024 einen leichten Zuwachs um rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf insgesamt 171,5 Milliarden Euro. Die Einfuhren sanken dagegen um ganze vier Prozent auf 171,8 Milliarden Euro. Mit Blick auf die heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen fordert die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. eine Trendumkehr. „Die Zahlen zeichnen kein positives Bild. Vor allem die sinkenden Importe sind das Symptom einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage aufgrund unserer Standortschwäche.
Mit dem bevorstehenden Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident und der angekündigten Verhängung von Zöllen droht auch die Exportwirtschaft in noch schwerere Fahrwasser zu geraten. Angesichts eines immer herausfordernder werdenden außenwirtschaftlichen Umfelds sowie der fortschreitenden Deindustrialisierung im Lande gilt es, endlich unsere hausgemachten Standortprobleme anzupacken. Klar ist: Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, brauchen wir einen robusten, aber auch attraktiven Standort“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Auch bei den einzelnen Exportmärkten spiegelt sich die komplizierte Lage wider. „Unser wichtigster Exportmarkt USA (Zuwachs 2,5 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum) macht über 12 Prozent unseres Exports aus Bayern aus. Die angekündigten US-Strafzölle würden einen spürbaren Rückgang der Exporte bedeuten. Unser drittgrößter Exportmarkt ist China (Rückgang 6,2 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum). Hier ist die Tendenz im Jahresverlauf negativ. China steht für über sieben Prozent aller bayerischen Exporte. Die Absatzmärkte Frankreich (Anstieg um 4,2 Prozent), Österreich (Rückgang um 2,4 Prozent) und Italien (Rückgang um 2,2 Prozent) machen jeweils fast sieben Prozent, rund acht Prozent und rund sechs Prozent vom bayerischen Gesamtexport aus. Die wichtigsten Einfuhrländer waren die Volksrepublik China, Österreich, Tschechien, Italien und Polen. Bis auf Tschechien sanken die Einfuhren aus allen diesen Ländern in den ersten neun Monaten dieses Jahres“, so Brossardt.
Bei den wichtigsten Warengruppen zeigt sich ebenfalls ein gemischtes Bild. „Während die Exporte von PKW von einem niedrigen Niveau ausgehend um 9,8 Prozent gestiegen sind, gab es bei den elektrischen Ausrüstungen einen Rückgang um satte 10,4 Prozent und bei Maschinen um 2,1 Prozent. Das zeigt: Die neue Bundesregierung muss schnell eine Wirtschaftswende einleiten. Wir müssen weg von zu hohen Arbeits- und Energiekosten sowie überbordender Bürokratie und hin zu Entlastung und Innovationsförderung von Unternehmen“, fordert Brossardt abschließend.
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