Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Sinkende Arbeitslosenzahlen noch kein Hinweis für Entwarnung

(Berlin) - Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März ist erfreulich, da die Arbeitslosigkeit in Deutschland saisonbereinigt erstmalig seit Dezember 2000 zurück gegangen ist. Eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt könne dadurch aber nach Einschätzung von DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer noch nicht abgelesen werden.

Zwar hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Verlauf der vergangenen Monate verbessert, bei Nachfrage und Produktion ist aber noch keine fundamentale Trendwende erkennbar.

Gegen eine durchgreifende Belebung am Arbeitsmarkt spricht auch die hohe Zahl an Insolvenzen. Die schönfärberische Interpretation des konjunkturell bedingten sprunghaften Anstiegs der Unternehmenspleiten als Akt der schöpferischen Zerstörung bezeichnete Putzhammer angesichts der Arbeitsplatzverluste in diesen Unternehmen als zynisch. Solche Bewertungen zeigen zudem das Unverständnis über die Funktionsweise marktwirtschaftlicher Prozesse. Bei Unternehmenspleiten gehen Arbeitsplätze verloren und Kapital wird vernichtet. Der Aufbau von neuen Arbeitsplätzen braucht aber Zeit. Die Bürde haben die Arbeitslosen zu tragen, so Putzhammer am 9. April in Berlin.

Die Pleitenwelle sei auch kein Frühindikator für einen erneuten Aufschwung. Sie sei vielmehr Ergebnis unternehmerischer Fehler, oft auch unternehmerischen Größenwahns in der Vergangenheit, sagte Putzhammer. Bei einer Durststrecke, ginge dann schnell die Luft zum atmen aus. Je länger eine konjunkturelle Schwächephase anhalte und je tiefer das Tal sei, umso mehr Unternehmen gehen Pleite und umso mehr Arbeitsplätze werden abgebaut. Mit einem früheren und kräftigeren Einschwenken der Europäischen Zentralbank auf einen expansiven Kurs im vergangenen Jahr hätten heute viele Konkurse verhindert und damit Arbeitsplätze erhalten werden können.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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