Sinkende Arbeitslosen-Zahl: Zwei Seiten einer Medaille

(Schwerin) - "Dass die Zahl der Arbeitslosen im März weiter zurückging, ist grundsätzlich eine gute Nachricht. Schaut man sich aber die Gründe dafür an, relativiert sich die Freude etwas. Der demografiebedingte Rückgang des Erwerbstätigenpotenzials bereitet unserer Wirtschaft zunehmend Kopfzerbrechen", kommentierte Hans-Dieter Bremer, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV) heute (Mittwoch, 31. März 2010) in Schwerin den aktuellen Monatsbericht der Agentur für Arbeit, Region Nord.

Für alarmierend hält Bremer die Feststellung der Agentur für Arbeit, dass vor allem die Zahl der älteren Arbeitslosen überproportional gestiegen sei. "Wir teilen die Sorge des Chefs der Regionaldirektion Nord, dass die Kompetenz und das Wissen älterer Mitarbeiter bei einem kommenden Aufschwung fehlen werde. Es gilt, die im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent gestiegene Zahl freier Arbeitsplätze auch mit älteren Bewerbern zu besetzen", appellierte Bremer an seine Unternehmerkollegen.

"Wir haben Personalabbau nicht auf dem Planzettel. Im Gegenteil: Die Unternehmen sind nach wie vor sehr bestrebt, ihre Mitarbeiter zu halten. Dennoch ist derzeit vor allem die gewerbliche Wirtschaft sehr stark von der Krise betroffen. Diese Einschläge erreichen uns jetzt." Andere Wirtschaftsbereiche hätten dagegen beeindruckende Zuwächse, wie zum Beispiel das Gastgewerbe und Teile der Gesundheitswirtschaft.

"Die Zeichen für eine Erholung der Wirtschaft stehen zwar nicht schlecht, aber wir haben es immer noch mit einer akuten Krise zu tun. Der Optimismus der Unternehmen im Land hinsichtlich einer konjunkturellen Verbesserung ist zwar nicht zu übersehen. Die demografischen Fakten bleiben jedoch bestehen. Dafür brauchen wir dringend neue Lösungsansätze bei der Bildung und Ausbildung sowie in den Betrieben", stellt Hans-Dieter Bremer abschließend fest.

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