Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Sinkende Arbeitskräftenachfrage lindert Fachkräftemangel

(München) - Im Jahr 2040 werden in der bayerischen Kernautomobilindustrie sowie vor- und nachgelagerten Branchen rund 106.000 Stellen weniger nachgefragt. Dies entspricht 22 Prozent aller im Jahr 2022 in diesen Bereichen Beschäftigten. Hintergrund sind technologische Umbrüche, angenommene Produktivitätssteigerungen sowie Veränderungen bei Absatz- und Produktionszahlen. Rund die Hälfte des prognostizierten Rückgangs würde auch bei einem gleichbleibenden Technologiemix eintreten. "Eine sinkende Arbeitskräftenachfrage ist aber kein Grund zur Panik. Zum einen sinkt das Arbeitskräfteangebot demografiebedingt bis 2040 um 400.000 auf 6,2 Millionen Personen. Zum anderen besteht in den laufenden Transformationsprozessen die Chance, den eklatanten Fachkräftemangel etwas zu verringern", erklärt Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Die Ergebnisse stammen aus einer Prognos-Studie im Auftrag des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) im Rahmen des Projekts transform.by.

Dabei weisen laut Studie unter anderem die Berufsbereiche Elektronik, Mechatronik und IT einen steigenden Bedarf an Arbeits- und Fachkräften aus. Sinkender Bedarf zeigt sich hingegen bei klassischen Fahrzeugbauberufen wie Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt- und Schiffbautechnik sowie Metallbearbeitung. "In den Berufen mit sinkendem Bedarf stehen viele Beschäftigte vor dem Renteneintritt. Dort wird einfach nicht mehr nachbesetzt. Im Gegenzug wird es in Berufen mit steigendem Bedarf auch zukünftig Engpässe geben, insbesondere im Hinblick auf höher qualifizierte Spezialisten und Experten", erklärt Brossardt.

Die Studie sieht daher gezielte Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme für Beschäftigte als entscheidenden Faktor für eine gelingende Transformation. "Wir können uns nicht leisten, auch nur ein Talent zurückzulassen. Vielmehr müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Arbeitskräfte auf denen durch die Studie identifizierten Zukunftsfeldern über die erforderlichen Schlüsselqualifikationen verfügen", fordert Brossardt. So liegen in den Bereichen Elektifizierung, vernetzte Mobilität und autonomes Fahren sowie Produktivitätsgewinnen durch Industrie 4.0 die größten Chancen in der Automobilindustrie bis 2040. "Individualmobiltät wird sich verändern und damit auch die Struktur der Beschäftigung. Umfassende Chancen für die Unternehmen und ihre Beschäftigten liegen in Sichtweite. Den Weg dahin, die Transformation, werden wir gemeinsam mit den Sozialpartnern bewältigen. Daher unterstützen wir das Projekt transform.by weiterhin mit voller Kraft", so Brossardt abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(mw)

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