Sind wir reif für die ePA? / Hausärztinnen und Hausärzte fühlen sich desinformiert
(Köln) - Ab 2025 soll bundesweit die ePa, die elektronische Patientenakte, bundesweit eingeführt werden - ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ein weiterer Wunsch der Arztpraxen auf Entbürokratisierung und Vereinfachung der Verwaltung der Patientinnen und Patienten. "Mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) haben wir bereits eine gute Grundlage für das Patientenmanagement geschaffen", erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. "Alle Erkrankungen, Behandlungswege und Medikationen der Patienten werden im Rahmen des HZV-Programms zentral in der Hausarztpraxis dokumentiert und betreut. Für die teilnehmenden Patienten ist dies wichtig und schafft Vertrauen für die langfristige Zusammenarbeit mit der Hausarztpraxis. "Die ePA muss darauf aufsatteln." Was aktuell bereits in der digitalen Patientenbetreuung der ärztlichen Praxen funktioniert, muss in die digitalen Konzepte der Bundesregierung eingebunden werden.
Die Informationen zur ePA sind dürftig. In einer Mitgliederbefragung hat der Hausärzteverband Nordrhein geprüft, wie vorbereitet die Ärzteschaft auf die Einführung der ePA ist. Über 50 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte erklärt, bisher keine Informationen zur Umsetzung zu haben, 29 Prozent fühlen sich teilweise informiert. 64 Prozent der Befragten erwarten mit der Einführung keine Erleichterung, sondern glauben, dass die Abspeicherung mehr Zeit erfordert. 83 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte fühlen sich zum aktuellen Zeitpunkt gar nicht oder nur unzureichend zur Funktionsweise und Einführung der ePA informiert. "8 Monate sind es bis zur zwingenden Einführung ePA", erklärt der Vorsitzende. "Eine solche Informationspolitik ist untragbar". Wenn die ePA ein Erfolg werden soll, muss sie in Zusammenarbeit mit Hausarztpraxen entwickelt und umgesetzt werden. "Hausarztpraxen sind die zentralen Informationssammler für alle Patienteninfomationen."
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Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Monika Baaken, Pressesprecherin
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