Selbstverpflichtung zur Umgehung des Einweg-Pfandes ist Mogelpackung

(Limburg) - Als reine Mogelpackung bezeichnete der Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. den am 18. April offiziell vorgestellten Vorschlag einwegorientierter Wirtschaftskreise, das ab nächstem Jahr kommende Einwegpflichtpfand durch eine Selbstverpflichtung zu umgehen. "Der plötzliche und unausgegorene Aktionismus von Teilen des Handels und der Industrie zeigt, dass auch die Einwegbefürworter mit einer Durchsetzung des Pflichtpfandes ab dem 01. Januar 2002 rechnen und letztendlich nicht mehr bestreiten können, dass Maßnahmen zur Förderung der ökologisch sinnvollen Getränkemehrwegsysteme unumgänglich sind", unterstrich Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes, der rund 800 Brauereien vertritt.

Die vorgestellte Selbstverpflichtung sei hierfür indessen der falsche Weg und keine ernstzunehmende Alternative zum Einwegpfand. Sie sei im Übrigen nicht neu und bereits von ihrem Ansatz her zum Scheitern verurteilt. "Vor einigen Jahren hat man es mit einem Dosengroschen versucht, der nicht nur auf kartellrechtliche Bedenken stieß. Jetzt soll mit erhöhten DSD-Gebühren das Littering-Problem angegangen und freiwillig eine kombinierte Mehrweg- und Recyclingquote von mindestens 90 % bei Getränkeverpackungen erreicht werden. Wer dies garantieren und überprüfen soll, bleibt genauso unklar wie das Schicksal von Mehrweg, das nach diesem Vorschlag dem freien Fall ausgesetzt wäre", so Demleitner.

Bezeichnend sei darüber hinaus, dass die Initiative nur von einem Teil der betroffenen Wirtschaftskreise, den Einwegbefürwortern, erarbeitet worden sei und mitgetragen werde. Die Interessen der Mehrwegabfüller und des Getränkefachgroßhandels seien völlig außer Acht gelassen worden.

"Zur Durchsetzung des Pflichtpfandes auf Einweg ab dem 01. Januar 2002 gibt es letztendlich keine Alternative", betonte Roland Demleitner. Die mittelständische Brauwirtschaft stehe zu dieser Maßnahme, die in jedem Fall zu einer Steigerung der Mehrweganteile in den einzelnen Getränkebereichen führen werde. Das hätten mehrere Umfragen und Studien bei Handel und Verbrauchern in den letzten Wochen belegt.

Quelle und Kontaktadresse:
Roland Demleitner, Geschäftsführer Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Justus-Staudt-Str. 2 65555 Limburg Telefon: 06431/52048 Telefax: 06431/53612