Selbstverpflichtung zur Reduzierung der Bauabfälle erfüllt Bauwirtschaft leistet wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit am Bau
(Berlin) - Die ARGE Kreislaufwirtschaftsträger Bau hat am 17. Januar 2002 den 2. Monitoring-Bericht Bauabfälle an Bundesumweltminister Jürgen Trittin übergeben. Wichtigste Erkenntnis dabei: Die Bauwirtschaft hat ihre Selbstverpflichtung zur Reduzierung der Bauabfälle erfüllt.
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, der Bund Deutscher Architekten, der Bundesverband der Deutschen Recycling-Baustoff-Industrie, die Bundesvereinigung Recycling Bau, der Deutsche Abbruchverband, die Gütegemeinschaft Recycling-Baustoffe, der Verband Beratender Ingenieure VBI und der Bundesverband Baustoffe, Steine und Erden e.V. haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft Kreislaufwirtschaftsträger Bau (KWTB) zusammengeschlossen.
Ziel ist es, auf freiwilliger Basis die Kreislaufwirtschaft am Bau zu fördern. Bauabfälle sollten weitgehend vermieden werden; nicht vermeidbare Bauabfälle sollten ordnungsgemäß und schadlos verwertet und nicht verwertbare Bauabfälle umweltverträglich beseitigt werden. Die noch deponierte Menge an verwertbaren Baurestmassen sollte bis 2005 auf die Hälfte reduziert werden. Ausgegangen war das Bundesumweltministerium für das Jahr 1995 von einer Menge von 31 Mio. t verwerteten Baurestmassen und 54 Mio. t deponierten Baurestmassen. D.h. konkret die deponierten Massen mussten von 54 auf 27 Mio. t reduziert und die verwerteten Baurestmassen von 31 auf 58 Mio. t gesteigert werden.
Im Berichtszeitraum von 1996 bis 1998 ist die erfasste Menge an relevanten Baureststoffen Bauschutt, Straßenaufbruch und Baumischabfällen um 6% auf absolut 77,1 Mio. t leicht zurückgegangen. Mit einem Rückgang der hergestellten rezyklierten Baustoffe um 5 Prozent auf 55,2 Mio. t konnte die Verwertungsquote noch leicht auf 71,6 Prozent gesteigert werden.
Besonders beachtenswert ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung von vermischten Bauabfällen und Baumischabfällen. Von 1991 bis 1998 ergibt sich ein Rückgang dieser komplexen Bauabfallgemische von 14 auf 4 Mio. t/a. Erreicht wurde dieses durch die konsequente Umsetzung des selektiven Rückbaugedankens und des Ge-trennthaltungsgebotes gepaart mit wirtschaftlichen Anreizen.
Um auch in Zukunft unsere Ziele zu erreichen, ist es unabdingbar notwendig, dass Recycling-Baustoffe als Produkte und nicht länger als Abfall deklariert werden. Die Ressourcenschonung muss nach den Grundsätzen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) den Vorrang vor einer Verschwendung von Ressourcen bekommen, erklärte Dr. Guntram Kohler, Vorsitzender der ARGE Kreislaufwirtschaftsträgers Bau bei der Übergabe des 2. Monitoring-Berichts.
Kohler beklagte, dass die öffentliche Hand, insbesondere die für den Vollzug des Abfallwirtschaftsgesetzes zuständige Länder- und kommunale Ebene, Baustoff-Recycling zunehmend behindere. Diese müssten jedoch endlich dafür Sorge tragen, dass Wiederaufbereitung und Wiederverwendung, so wie es im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz steht, umsetzbar werden. Gleichzeitig appellierte Kohler an den Bundesumweltminister, die Kreislaufwirtschaft im Sinne einer nachhaltigen Umweltpolitik zu stärken.
Der Vorsitzende der ARGE KWTB erinnerte in diesem Zusammenhang an die Aufbauleistung der Bau- und Recycling-Wirtschaft im Hinblick auf die Baustoff-Recycling-Branche, die für ca. 25 000 Mitarbeiter neue Arbeitsplätze geschaffen und bis heute Investitionen in einer Größenordnung von rd. 30 Mrd. DM getätigt.
VBI-Hauptgeschäftsführer Klaus Rollenhagen unterstrich anlässlich der Übergabe: Bereits bei der Planung eines Projektes übernehmen Beratende Ingenieure eine hohe Verantwortung für die Reduzierung und Vermeidung von Bauabfällen. Hier lassen sich für den Bauherrn erhebliche Kosten einsparen. Die Bauwirtschaft und die Beratenden Ingenieure übernehmen durch ihre Selbstverpflichtung eine tragende Rolle für die nachhaltige und umweltgerechte Entwicklung am Bau.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Beratender Ingenieure e.V. (VBI)
Budapester Str. 31
10787 Berlin
Telefon: 030/260620
Telefax: 030/26062100
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- VBI begrüßt Initiative gegen Abmahnvereine / Ingenieurverband fordert zügige Verabschiedung des Gesetzes zur Stärkung des fairen Wettbewerbs
- Fachkräftemangel bremst Planerkonjunktur / Ingenieurbüros melden Umsatzzuwachs / Suche nach qualifiziertem Personal immer schwieriger
- VBI-Präsident schreibt an Bundesminister Seehofer: Bauen hat im Bundesministerium keine Heimat mehr