Selbstbedienungsladen AOK
(Heppenheim) - Die Tatsache, dass AOK-Manager sich an den Beiträgen der Versicherten selbst bedienen, bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. in ihren Bedenken. Dabei geht es dem Präsidenten der DGVP, Wolfram Arnim Candidus, nicht um eine Neid-Diskussion, sondern darum, dass Institutionen wie die gesetzlichen Kassen nicht ausreichend kontrolliert werden und die Versicherten und Patienten nachhaltig betrogen und geschädigt werden.
Die Willkürlichkeit von selbst genehmigten Dienstreisen der AOK-Manager zu Geschäftsstellen an sonnigen Ecken Europas und der Bewilligung von Sonderhonoraren kann nicht geduldet werden, weil den Versicherten und Patienten gleichzeitig Leistungskürzungen, Rationierungen und Zuzahlungen zugemutet werden. Dies wird regelmäßig begründet mit dem angeblichen Geldmangel der gesetzlichen Krankenkassen.
Noch erschreckender ist die Tatsache, dass die politischen Mandatsträger diese Machenschaften der AOK dulden obwohl diese klar zu Lasten der Lohnnebenkosten und zu Lasten der Wählerinnen und Wähler gehen. Es drängt sich die Frage auf, ob hier nicht ein Stillhalteabkommen zwischen AOK und Politik besteht, das weitere Leistungskürzungen für die Versicherten mit der Begründung der Senkung der Lohnnebenkosten zur Folge haben wird.
Im Zusammenhang mit dem Gesundheitsfonds sollen die Beiträge auf durchschnittlich 15,5 Prozent des Bruttolohns ansteigen und zwar einheitlich für alle gesetzlichen Krankenkassen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Beitragserhöhung für die Versicherten von 0,6 Prozent bis 3,5 Prozent. Dieser sachlich nicht begründete Zugriff auf die Geldbörse der Versicherten bei gleichzeitig willkürlicher Geldverschwendung durch die Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen muss gestoppt werden. Dazu brauchen wir die ganzheitliche Transparenz über Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kontrolle durch das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen reicht hier bewiesenermaßen nicht aus.
Wir fordern, dass die Manager der AOK in die Haftung genommen werden. Ferner fordern wir die stärkere Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben auch durch unabhängige Organisationen der Versicherten und Patienten, da die Verwaltungsräte der einzelnen AOKen dazu nachweisbar nicht in der Lage sind.
Jeder Versicherte und jeder Patient sollte sich also gegen Leistungskürzungen seiner gesetzlichen Krankenkasse wehren und auf den Missbrauch von Finanzmitteln durch die AOK Manager hinweisen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP)
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