Selbständige: Positive Einstellung zur EU, aber auch Kritik
(Berlin/Saarbrücken) - Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Europaverbandes der Selbständigen - Deutschland (ESD) e.V. liefert aufschlussreiche Einblicke in die Einstellungen der Befragten zur Europäischen Union und zur bevorstehenden Europawahl. Die nicht repräsentative Stichprobe mit 390 Teilnehmern liefert nach Ansicht des Verbandes wertvolle Erkenntnisse über die Stimmungslage dieser wichtigen Wirtschaftsgruppe.
Die Umfrage ergab, dass fast 84 Prozent der Befragten die EU im privaten Bereich als Mehrwert ansehen. Im beruflichen Kontext liegt die Zustimmung bei fast 63 Prozent, obwohl 62 Prozent der Unternehmer angaben, nicht grenzüberschreitend tätig zu sein.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass drei von vier der befragten Unternehmer die Europawahl im Vergleich zu nationalen Wahlen als gleich wichtig einstufen.
Auf die Frage nach den wichtigsten Themen, die ihre Entscheidung bei der Europawahl beeinflussen, nannten die Teilnehmer den Bürokratieabbau als Hauptanliegen, dicht gefolgt von Sicherheits- und Energiepolitik.
Eine deutliche Mehrheit der Befragten betonten, dass die EU-Gesetzgebung eine große Rolle für ihr Unternehmen spielt. Trotz der insgesamt positiven Sicht auf die EU bewerteten die Teilnehmer die bisherige EU-Politik in Bezug auf die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) als nicht ausreichend bis mangelhaft.
Die Top-Antworten auf die Frage, welche Maßnahmen sie sich von zukünftigen EU-Politikern wünschen, waren eindeutig: Der Abbau von Regulierungen und Bürokratie, die Steuerharmonisierung und die gezielte Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen wurden am häufigsten genannt.
Erfreulich ist, dass 98 Prozent der Befragten angaben, an der Europawahl teilnehmen zu wollen. Dies zeigt das hohe Engagement und das Interesse der Selbständigen und Unternehmer an der politischen Gestaltung der EU.
ESD-Präsident, Timo Lehberger fasst die Umfrageergebnisse wie folgt zusammen:
"Die Ergebnisse unserer Umfrage unterstreichen, dass Selbständige und Unternehmer die EU grundsätzlich positiv sehen und ihre Bedeutung sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich anerkennen. Gleichzeitig machen sie jedoch deutlich, dass es erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten gibt, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung von KMUs. Die Erwartungen der Selbständigen an die zukünftigen EU-Politiker sind klar definiert: Weniger Bürokratie, mehr Steuerharmonisierung und eine stärkere Förderung der kleinen und mittelständischen Unternehmen!"
Quelle und Kontaktadresse:
Europaverband der Selbständigen - Deutschland (ESD) e.V.
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