Seite Eins – Meinungsmacher im Dialog / „Pressesprecher sind genauso unwichtig wie Journalisten“

(Düsseldorf) - „Pressesprecher sind genauso unwichtig wie Journalisten.“ Stefan Biskamp, stellvertretender Chefredakteur der Wirtschaftswoche, spitzte sein Einstiegsstatement bei der gestrigen Veranstaltung von „Seite Eins – Meinungsmacher im Dialog“ stark zu. Man solle sich nicht so wichtig nehmen, Sprecher spielten eher eine untergeordnete Rolle. Sie seien – ebenso wie Journalisten – Dienstleister der Öffentlichkeit. Der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP) und die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) hatten einmal mehr zum exklusiven Netzwerktreffen der NRW-Medienszene „Seite Eins“ geladen. Über 200 Gäste aus Unternehmen, Medien und Agenturen kamen in das Foyer der Stadthalle Düsseldorf und führten eine pointierte, teilweise sogar hitzige Diskussion.

Auf dem Podium waren neben Stefan Biskamp auch Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, Kai von Bargen, Leiter Öffentlichkeitsarbeit Deutschland bei Henkel, Dr. Andreas Bierwirth, Geschäftsführer Germanwings, und Bernhard Fischer-Appelt, Inhaber fischerAppelt Kommunikation, vertreten. Ihre Diskussion unter Moderation des WDR-Journalisten Helmut Rehmsen, WDR TV-Sendung „markt“, zeigte schnell das Grundproblem: Eine klare Rollendefinition der Unternehmenskommunikatoren ist mehr als schwierig. Die einen sehen sich als Visionäre, Strategen oder Diplomaten und entwerfen gemeinsam mit der Geschäftsführung die Kommunikationsagenda. Andere fühlen sich in der Praxis eher als „Sprachrohr der Geschäftsführung“, als „Presseblockierer“ oder „Hofberichterstatter“ mißbraucht. Wo die Wahrheit liegt, ist schwer zu definieren. Über die ideale Rollenverteilung herrschte jedoch Einigkeit: „Zwischen einen guten Pressesprecher und seinen CEO passt kein Blatt Papier“, beschrieb Bernhard Fischer-Appelt seine

Vorstellung vom idealen Tandem. Und auch Werner M. Dornscheidt bestätigte, dass gute Unternehmenskommunikation immer Gemeinschaftsarbeit sei. „Geschäftsführer und Pressesprecher können nur im Team viel erreichen“, so sein Fazit.
„Die Diskussion um die Rollenverteilung zeigt einmal mehr, dass wir mit Seite Eins den Nerv der Szene treffen“, kommentiert Mitinitiator Lars Christian Cords von fischerAppelt den Abend. Cords, der Seite Eins vor eineinhalb Jahren für die GPRA zusammen mit Christian Gerhardus (Landessprecher NRW des BdP) aus der Taufe hob, gab am Dienstag die Organisation der Veranstaltung von Seiten der GPRA an die Agentur Euro RSCG ABC – vertreten durch Wolfang Kreuter – weiter. „Seite Eins von der Idee zur etablierten Veranstaltung zu entwickeln hat uns allen sehr viel Spaß gemacht“, sagt Lars Christian Cords. „Ich freue mich, das Staffelholz nun zu übergeben und wünsche Christian Gerhardus und Wolfgang Kreuter gemeinsam eine weiterhin glückliche Hand.“

Die nächste Veranstaltung der Event-Reihe Seite Eins findet am 23. Mai 2006 wieder im Foyer des CCD statt, dann zum Thema „Skandale, Katastrophen, Manipulationen – Zeigen Massenmedien noch die Wirklichkeit?“ Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.seite-eins-nrw.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Pressesprecher Pressestelle Friedrichstr. 209, 10969 Berlin Telefon: (030) 84859400, Telefax: (030) 84859200