Sehrbrock: Versprechen des Bildungsgipfels einlösen
(Berlin) - Vor dem Hintergrund der neuen OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" fordert die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock eine neue Bildungsoffensive für Deutschland. "Bund und Länder müssen endlich ihr Versprechen vom Dresdner Bildungsgipfel einlösen und mindestens 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung und Forschung investieren", sagte Sehrbrock am Dienstag (8. September 2009) in Berlin. "Während andere Staaten gezielt ins Bildungswesen investieren, fällt Deutschland weiter zurück. Deshalb brauchen wir eine neue Bildungsoffensive, eine soziale Öffnung des deutschen Bildungswesens", so Sehrbrock.
"Es muss endlich mehr in die Köpfe der Menschen investiert werden. Wir brauchen mehr Geld für unsere Kindergärten, Schulen und Hochschulen. Ansonsten ist jede Bildungsreform zum Scheitern verurteilt. Wollen wir den Anschluss an die europäische Spitze schaffen, müssen jährlich mehr als 30 Milliarden Euro zusätzlich in unser Bildungswesen gesteckt werden - und da sind Investitionen für Gebäude noch nicht einmal eingerechnet."
Zusätzliche Mittel sollten vor allem in eine Qualitätsoffensive investiert werden - wie beim Bildungsgipfel vereinbart. "Deutschland ist weiterhin Weltmeister in sozialer Auslese. Wenn wir die Zahl hochqualifizierter Menschen steigern wollen, müssen wir Barrieren im Bildungswesen abreißen", sagte Sehrbrock. Sie forderte eine stärkere Öffnung der Hochschulen für Menschen ohne Abitur. "Berufliche Bildung ist gleichwertig. Wenn wir mehr Menschen an den Hochschulen haben wollen, die sich im Berufsleben bewährt haben, müssen wir dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Wir brauchen mehr berufsbegleitende Studiengänge, eine bessere finanzielle Förderung und eine vereinfachte Anrechnung beruflicher Kompetenzen. Nur dann werden mehr Fachkräfte den Weg ins Studium finden. Die neue Bundesregierung sollte dazu schnell ein Aktionsprogramm auflegen."
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