Sehrbrock: Ausbildungsoffensive gescheitert
(Berlin) - DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock sagte am 4. Dezember in Berlin zu den neuesten Zahlen des Ausbildungsmarkts: "Von dem vollmundigen Versprechen der Arbeitgeber, allen ausbildungswilligen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten, ist nichts übriggeblieben. Der Rückgang der betrieblichen Ausbildungsstellen um 27.551 gegenüber dem Vorjahr (9,8 Prozent) ist ein Armutszeugnis. Die Ausbildungsoffensive ist gescheitert.
Dabei verraten die offiziell verkündeten Zahlen nicht einmal das ganze Elend. Zusätzlich zu den 21.300 offiziell gemeldeten unversorgten Jugendlichen bis Ende September kommen 17.500 hinzu, die bis Ende November keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Außerdem gibt es weitere 190.000 junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz im Vermittlungsjahr 2002/2003 erhalten haben. 36.000 sind laut Statistik der Bundesanstalt für Arbeit unbekannt verblieben. 70.000 suchen als sogenannte Altnachfrager erneut einen Ausbildungsplatz. 80.000 befinden sich in Warteschleifen wie zum Beispiel in berufsvorbereitenden Maßnahmen trotz ausreichender Qualifizierung.
Es ist deshalb dringender denn je, nicht nur über eine gerechte Finanzierung der dualen Berufsausbildung zu reden, sondern sie auch endlich auf den Weg zu bringen.
Ich fordere daher die Bundesregierung auf, den angekündigten Gesetzentwurf zur Ausbildungsumlage unverzüglich in den Bundestag einzubringen."
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