Sehrbrock: AGG hat Unternehmen sensibilisiert
(Berlin) - Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock zieht zwei Jahre nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) eine positive Bilanz. Selbst die Arbeitgeberseite räumt heute ein, dass Unternehmen mit Hilfe des Gesetzes sensibilisiert worden sind. Genau das war das Ziel, sagte Sehrbrock am Donnerstag (14. August 2008) in Berlin.
Außerdem steige die Zahl der Frauen, die es nicht länger hinnehmen wollen, deutlich weniger als Männer zu verdienen. Sie informierten sich verstärkt über ihre rechtlichen Möglichkeiten, diese Ungleichbehandlung zu beenden. Dies habe jedoch nicht zu einer Klagewelle geführt. Davon sind wir sowieso nie ausgegangen, sagte Sehrbrock. Diese Angst ist von Wirtschaftsvertretern geschürt worden.
Darüber hinaus belege nun eine Studie der Antidiskriminierungsstelle, dass die Arbeitgeberseite offensichtlich auch von völlig überzogenen Kosten ausgegangen ist. Geld, dass Unternehmen ausgegeben haben, um sich beraten zu lassen, ist gut angelegt. Kosten in Folge von Schadensersatzklagen halten sich im vertretbaren Rahmen, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende.
Um die Wirkung des AGG zu verstärken, empfiehlt der DGB die verbindliche Einführung von kommunalen Beratungsstellen, die es bisher nur vereinzelt und auf freiwilliger Basis gibt. Zudem sollte es leichter werden, eine Klage einreichen zu können. Die Große Koalition hatte die Nachweispflicht für Kläger verschärft und die Fristen für eine Klageerhebung mit zwei Monaten sehr kurz bemessen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Axel Brower-Rabinowitsch, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: (030) 24060-0, Telefax: (030) 24060-324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf
- Mindestlohn steigt auf 12,82 Euro
- Mieterbund, DGB und Städtetag fordern gemeinsam: Rettet die Mietpreisbremse - Verlängerung jetzt!