Sechs Monate nach dem Erdbeben in Nepal - Hilfe für 70.000 Menschen / Malteser: Bevorstehender Wintereinbruch verschärft die Lage
(Kathmandu/Köln) - Wegen des bevorstehenden Wintereinbruchs in Nepal bereiten die Malteser weitere Hilfsmaßnahmen in den von dem starken Erdbeben im April betroffenen Distrikten Sindhupalchok und Khavre vor. "Laut Wettervorhersage steht den Menschen ein strenger Winter bevor. In den Wintermonaten Dezember bis Februar sinkt die Schneefallgrenze auf 2.000 Meter, so dass auch ein Teil unserer Projektregion betroffen sein wird", berichtet Arno Coerver, Länderkoordinator von Malteser International, aus Kathmandu. In sieben Gemeinden sollen gemeinsam mit den Dorfbewohnern winterfeste Unterkünfte für Familien gebaut werden. Diese werden mit Öfen zum Heizen und Kochen sowie mit Solarlicht ausgestattet. 1.250 besonders bedürftige Familien erhalten zusätzlich Winterkleidung, Decken, Matratzen und Grundnahrungsmittel.
In den sechs Monaten nach dem Beben haben die Malteser 70.000 Menschen geholfen. Mehr als 62.000 Menschen versorgte die Hilfsorganisation mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Zeltplanen und Werkzeugsets und half ihnen, den Schutt in ihren Häusern und Dörfern zu beseitigen. Fast 7.500 Kranke und Verletzte wurden seit Mai in einem Feldhospital in Lamosanghu nahe der chinesischen Grenze behandelt. Dank Spenden und öffentlicher Mittel konnten insgesamt bisher eine Million Euro eingesetzt werden.
"Wir müssen die Baumaterialien jetzt so rasch wie möglich in die entlegenen Bergdörfer, die alle auf einer Höhe zwischen 700 und bis zu 2.000 Metern liegen, bringen", betont Coerver. Um die Menschen in den Unterkünften vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen, bestehen Wände und Dach aus jeweils zwei Schichten. Zusätzlich werden Latrinen und Händewaschstellen gebaut. "Die Familien erhalten das Baumaterial kostenlos von uns und bauen ihre Häuser selbst unter unserer Anleitung", so Coerver.
Malteser International wird die Betroffenen des Bebens auch in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit seinen lokalen Partnern beim Wiederaufbau unterstützen. Schwerpunkte werden ein Feldhospital, weitere Gesundheitszentren und mobile medizinische Teams, die Reparatur von Wasserversorgungssystemen sowie Angebote zur psychosozialen Unterstützung und Einkommen schaffende Maßnahmen sein.
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