Schweriner Bauklön - Präsident Thomas Maync fordert schnelle Investitionsanreize
(Schwerin) - Der Präsident des Bauverbandes M-V, Herr Dipl.-Ing. (FH) Thomas Maync, begrüßte am Mittwoch zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft zum traditionellen Schweriner Bauklön. In seiner Ansprache machte Maync deutlich, dass sich die deutsche Wirtschaft am Kipppunkt befindet. Nachdem es in der Automobilbranche, beim Maschinenbau und in der Chemieindustrie eher schlecht läuft, rutscht nunmehr auch die Bauwirtschaft immer tiefer in die Krise.
"Die Umsatzzahlen der Bauwirtschaft in unserem Bundesland sind im ersten Halbjahr preisbereinigt um 1,3 Prozent gesunken. Der Auftragseingang mit einem realen Minus von 9,0 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern verdeutlicht, dass viele Bauunternehmen nur ihren Auftragsvorlauf abarbeiten. Das muss alle alarmieren!", beschreibt Präsident Maync die aktuelle Situation.
"Was wir jetzt in den Auftragsbüchern sehen, wird schon sehr bald bittere Realität werden: Erst brechen die Baugenehmigungen und die Auftragseingänge ein, dann fehlen uns die dringend benötigten Wohnungen. Der Wohnraummangel führt zu steigenden Miet- und Kaufpreisen, die sich keiner mehr leisten kann. Die Folge ist nicht nur sozialer Unfrieden, sondern auch ein zunehmender Fachkräftemangel, da auch der Zuzug nach Deutschland zurückgehen wird. Wo sollen die Menschen denn auch leben und wie sollen sie es sich leisten?", fragt der Präsident des Bauverbandes M-V.
"Für die Politik muss sich daraus ein klarer Handlungsauftrag ableiten. Wenn unsere Branche wie derzeit unter steigenden Zinsen, teuren Baustoffen, fallenden Immobilienpreisen und Fachkräftemangel leidet, kann man sich nicht allein auf Marktmechanismen verlassen. Es gilt, die Bautätigkeit anzukurbeln", forderte Thomas Maync vor mehr als 100 geladenen Gästen.
"Nur mit schnell wirkenden Investitionsanreizen werden wir verhindern, dass sich der Nachfragerückgang auf die Beschäftigung durchschlägt. Unsere Branche hat in den letzten zehn Jahren im Angesicht der Baubedarfe im Wohnungsbau, bei der Infrastruktur, bei der Klima- und Energiewende deutschlandweit 200.000 Arbeitsplätze geschaffen. Bauunternehmen brauchen jetzt die Aufträge für die geschaffenen Kapazitäten. Die Zins-Schockstarre beim Wohnungsbau löst sich nicht von alleine auf. Die bisher getroffenen Maßnahmen schaffen offensichtlich keine ausreichende Aktivierung der Nachfrage. Es braucht Impulse für alle Segmente auf der Nachfrageseite und ein gemeinsames, kongruentes Handeln von Bund und Ländern", appelliert Präsident Thomas Maync abschließend.
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