Schwerer Stand für die deutsche Luftfahrt im internationalen Wettbewerb / Erster Jahresreport veröffentlicht
(Berlin) - Die deutschen Airlines wuchsen 2014 weit weniger als ihre europäischen Mitbewerber und der weltweite Luftverkehr. Deutsche Fluggesellschaften verkauften lediglich 2,3 Prozent mehr Passagierkilometer, europäische Arlines 5,8%, weltweit lag der Wert im Durchschnitt bei 5,9%.
"Auch für das Jahr 2015 rechnen wir in Deutschland mit einem im europäischen Vergleich weiter unterdurchschnittlichen Wachstum von +2,8 Prozent bei den an- und abfliegenden Passagieren", erklärt Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft.
"Die schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland wie die Luftverkehrsteuer, strengste Betriebszeiten und weitere Regulierungsauflagen verzerren den Wettbewerb zu Ungunsten des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Wir machen uns große Sorgen. Administrativ und regulativ wird die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Luftfahrt behindert", so Siegloch.
"Auch die Flughäfen stehen unter großem Wettbewerbsdruck. Die Starts und Landungen im gewerblichen Verkehr stagnierten im Jahr 2014 bei 2.006.790 Flugbewegungen", erklärt ADV-Präsident Dr. Michael Kerkloh. "Die Flughäfen in unseren europäischen Nachbarländern wachsen - wie schon in den Vorjahren - deutlich stärker als die Flughäfen in Deutschland. Dieses unterdurchschnittliche Wachstum hierzulande ist auffällig und besorgniserregend. Insbesondere dann, wenn man berücksichtigt, dass Deutschland seit Jahren eine der Konjunkturlokomotiven in Europa ist", so Kerkloh.
"Die Zahlen machen deutlich, dass es mittlerweile dramatische Verschiebungen auf den internationalen Märkten gibt, die den Luftverkehr und damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze immer mehr von Deutschland und auch von Europa abziehen. Es gibt dringenden Handlungsbedarf für die deutsche Politik, um den Luftverkehrsstandort Deutschland zu sichern. Und auch die europäische Politik ist gefordert, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrt aufrechtzuerhalten", so Siegloch.
"Wir begrüßen, dass Bundesminister Dobrindt die Erarbeitung eines Luftverkehrskonzepts in Angriff nimmt und als ersten Schritt eine Markt- und Wettbewerbsanalyse der Luftverkehrswirtschaft in Auftrag gegeben hat. Wir hoffen, dass die Ergebnisse zu klaren politischen Entscheidungen führen werden", so Siegloch.
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