Pressemitteilung | Trägerverein des Deutschen Presserats e.V.

Schwerer Eingriff in die Privatsphäre / Presserat rügt Foto aus Wohnung des SPD-Politikers Edathy

(Berlin) - Der Beschwerdeausschuss 2 des Deutschen Presserats tagte am heutigen Donnerstag, 13.03.2014, in Berlin und rügte DIE HARKE Online. Die Zeitung hatte über die Durchsuchung der Wohnung von Sebastian Edathy berichtet. Der Artikel über den Verdachtsfall, an dem ein berechtigtes öffentliches Interesse bestand, war presseethisch nicht zu beanstanden. Allerdings war dem Beitrag ein Foto beigestellt, das ein Fotograf von außen in die Privatwohnung des ehemaligen Abgeordneten hinein aufgenommen hatte. Darauf waren Details aus einem Zimmer zu sehen. In der Veröffentlichung dieses Bildes sah der Ausschuss einen schweren Verstoß gegen den Schutz der Persönlichkeit (Ziffer 8). Nach Richtlinie 8.8 des Pressekodex genießt der private Wohnsitz besonderen Schutz.

TITANIC: Titelseite mit Porträt von Niki Lauda nicht herabwürdigend
Die Beschwerde gegen das Niki-Lauda-Titelbild der TITANIC wurde als unbegründet bewertet. Die Satirezeitschrift hatte ein Foto des ehemaligen Rennfahrers unter der Überschrift "Erstes Foto nach dem Unfall: So schlimm erwischte es Schumi" veröffentlicht. Der Ausschuss sah als Tatsachenkern in der Veröffentlichung eine kritische Auseinandersetzung mit dem Medienrummel um Michael Schumachers Gesundheitszustand und der Jagd der Reporter nach Fotos von dem Verunglückten. In der satirischen Darstellung der TITANIC wird dabei als - falsche - "Trophäe" Niki Lauda präsentiert. Aufgrund der Tatsache, dass das Foto neutral ist und die Unfallverletzungen von Niki Lauda nicht in den Mittelpunkt gestellt werden, ist es nicht herabwürdigend. Ziffer 1 des Pressekodex wurde nicht verletzt.
Statistik

Die Ergebnisse: 1 öffentliche Rüge, 3 Missbilligungen, 6 Hinweise. 14 Beschwerden wurden als unbegründet erachtet. In 8 Fällen wurden die Beschwerden als begründet angesehen, auf eine Maßnahme wurde jedoch verzichtet.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Presserat Pressestelle Fritschestr. 27/28, 10585 Berlin Telefon: (030) 367007-0, Fax: (030) 367007-20

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