Pressemitteilung | k.A.

Schweizer Dosierungssystem gefährdet Alpentransit / Speditionsverbände fordern Aufhebung

(Bonn/Hattersheim) - Scharf kritisiert haben drei deutsche Speditionsverbände die ihrer Ansicht nach untragbaren Zustände im Gütertransit durch die Schweiz. In einem gemeinsamen Schreiben fordern der Bundesverband Möbelspedition (AMÖ), der Bundesverband Spedition und Logistik (BSL) und die Vereinigung Deutscher Kraftwagenspediteure (VKS) Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig auf, schnellstens dagegen einzuschreiten und Bern zu einer Aufhebung der Verkehrsbehinderungen zu bewegen.

Die Interessenvertretungen befürchten ansonsten ernsthafte Auswirkungen auf den Alpentransit. Schon jetzt, beklagen sie, seien die Verhältnisse chaotisch. In kilometerlangen Staus vor den Eingängen des Gotthard-Tunnels müssten die Fahrer oft stundenlang ohne Verpflegung und sanitäre Einrichtungen auf die Zuweisung einer Tunneldurchfahrt oder einer Alternativroute warten, was unerträglich sei. Auch die betroffenen Unternehmen stünden unter enormem Druck. So könnten beispielsweise Lieferfristen nicht eingehalten werden und die langen Wartenzeiten verursachten hohe Zusatzkosten.

Nach Ansicht der drei Verbände verletzt das von der schweizerischen Verkehrsverwaltung praktizierte Dosierungssystem nicht nur das zwischen Bern und Brüssel getroffene Transitabkommen. Es habe auch die Kapazitäten des Gotthard-Tunnels nahezu halbiert. Wie es scheine, habe die Schweiz damit ein probates Mittel entdeckt, um die per Referendum geforderte Entlastung der Transitstrecken vom Schwerlastverkehr zu erreichen.

Man habe großes Verständnis dafür, dass Bern den Transitverkehr sicherer machen wolle, betonen AMÖ, BSL und VKS. Die jetzt getroffenen Maßnahmen erschienen aber willkürlich. Die Sicherungsarbeiten seien weitgehend abgeschlossen, so dass der Güterverkehr jetzt wieder in beide Richtungen rollen könnte.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Spedition und Logistik e.V. (BSL) Weberstr. 77 53113 Bonn Telefon: 0228/914400 Telefax: 0228/9144099

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