Schweinegrippe: Apotheker gewährleisten Pandemieplan des Landes / Apotheker in Nordrhein haben sich bevorratet
(Düsseldorf) - Fälle von Schweinegrippe, mittlerweile als Neue Grippe bezeichnet, sind auch in Deutschland aufgetreten. Noch kann niemand sagen, ob sich die Krankheit zu einer weltweiten Epidemie (Pandemie) entwickelt, doch man sollte für den Ernstfall gewappnet sein. Nordrhein-Westfalen ist auf eine mögliche Pandemie gut vorbereitet: Das Land hat Wirkstoffe gegen die Influenza-Viren in großen Mengen bevorratet. Gemäß Pandemieplan werden aus diesen Wirksubstanzen im Notfall von den Apotheken antivirale Arzneimittel hergestellt und an die Patienten abgegeben. Auch die dazu benötigten Fläschchen und Dosierhilfen sind in den 2.517 Apotheken an Rhein und Ruhr bereits vorrätig. Das ergab eine aktuelle Abfrage der Apothekerkammer Nordrhein. In nur 72 Stunden haben rund 90 Prozent der Apothekenleiter bestätigt, die Abgabe der antiviralen Arzneimittel entsprechend des Pandemieplans des Landes gewährleisten zu können.
Die Bevorratung der Verpackungsmaterialien leisten die Apotheken auf eigene Kosten. "Obwohl das mit einer nicht unerheblichen Investition verbunden ist, ist es für uns als freier Heilberufler selbstverständlich, die wohnortnahe Versorgung der Patienten sicherzustellen", betont Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Damit ist die Versorgung der NRW-Bevölkerung gemäß Pandemieplan durch die örtlichen Apotheken sicher gestellt. "Kein Versandhandel dieser Welt ist pandemietauglich", betont Apotheker Lutz Engelen. Nur die inhabergeführte, mittelständische Apotheke kann in einem solchen Krisenfall die wohnortnahe Versorgung der Patienten sicherstellen, indem sie die benötigten Arzneimittel rezepturmäßig herstellt und zeitnah an die Patienten abgibt. Insgesamt lagern in den Apotheken in Nordrhein-Westfalen derzeit Verpackungsmaterialien für antivirale Arzneimittel für 4,85 Millionen Menschen.
Zur Information:
Bei der als Schweinegrippe bekannten Influenza-Epidemie, die in Mexiko begann, handelt es sich um die Ausbreitung einer Virusinfektion des Menschen mit einer neuen Variante von Grippeviren. Ende April warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer weltweiten Verbreitung (Pandemie) dieser Krankheit. Bisher haben 40 Länder insgesamt fast 9.000 Fälle offiziell bestätigt.
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Apothekerverband Nordrhein e.V.
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