Schwarzliste Inkasso: ein voller Erfolg / Warnung vor Fake-Anschreiben wirkt - Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) zieht Bilanz
(Potsdam) - Die VZB informiert auf ihrer Webseite über betrügerische Schreiben von vermeintlichen Inkassounternehmen. Über eine IBAN-Suche können Betroffene unlauter genutzte Konten identifizieren und werden so von unnötigen Zahlungen abgehalten. Die Zugriffszahlen auf die Webseite steigen rasant, im Jahr 2022 lagen sie bei knapp 191.000. Die VZB gibt einen Jahresrückblick.
Prävention wirkt
Die Warnungen der VZB erreichen inzwischen zahlreiche Menschen. Die Schwarzliste Inkasso hatte im Jahr 2022 fast 191.000 Klicks. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr um 78 Prozent. Noch im Jahr 2020 waren es gerade einmal knapp 2.900 Seitenzugriffe. "Wir sind sicher, dass viele Zahlungen auf Betrugskonten durch unsere Informationen verhindert wurden. Das bestärkt uns, auch weiterhin den Markt zu beobachten und schnell zu reagieren, um Betroffene rechtzeitig warnen zu können", zieht Stefanie Kahnert, Juristin bei der VZB, Bilanz.
Fake-Inkassoanschreiben im Briefkasten oder im Mailpostfach
Regelmäßig werden deutschlandweit Verbraucher:innen mit Zahlungsaufforderungen belästigt, die von Fake-Inkassounternehmen stammen. "Die Schreiben gaukeln den Betroffenen vor, dass eine offene Forderung bestünde, zum Beispiel aus einem Lottovertrag. Zahlreiche Verbraucher:innen lassen sich von diesen Anschreiben einschüchtern und zahlen den geforderten Betrag von mehreren Hundert Euro an nicht existierende Unternehmen", erläutert Kahnert.
Schwarzliste warnt vor aktuell betrügerisch genutzten Konten
Die Webseite Schwarzliste Inkasso informiert über die aktuell von Betrüger:innen genutzten Kontoverbindungen aus dem In- und Ausland, die der VZB durch Verbraucherhinweise bekannt werden. Allein im Jahr 2022 verzeichnete die VZB 400 Hinweise auf Fake-Inkassoanschreiben. Kahnert rät, nicht voreilig zu zahlen: "Wer eine Zahlungsaufforderung von einem vermeintlichen Inkassounternehmen erhält, kann die im Anschreiben angegebene IBAN auf unserer Webseite checken."
Zahlungen ins In- und Ausland
Die Fake-Forderungen sollen angeschriebene Personen meist ins Ausland überweisen, zunehmend jedoch auch auf deutsche Konten. Für die Kriminellen ist dies offenbar ein einträgliches Geschäft. Im Jahr 2022 wurden nach der Auswertung der von der VZB gesammelten Daten neue Bankkonten aus zehn europäischen Ländern verwendet. 74 Prozent der für die Betrugsmasche genutzten Konten stammten aus dem Ausland. Spitzenreiter war dabei Griechenland - ein Drittel der gemeldeten Konten entfielen auf dieses Land -, gefolgt von rumänischen und britischen Konten. Auch deutsche Bankkonten identifizierte die VZB im Laufe des Jahres 2022: 26 Prozent der gemeldeten Konten entfielen auf Banken im Inland. Besonders auffällig waren hier die Deutsche Bank AG und die Postbank - eine Niederlassung der Deutsche Bank AG -, gefolgt von der Solaris Bank. Hierzu stand die VZB auch im Dialog mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und meldete betroffene inländische Konten an die jeweiligen Banken.
Verbraucher:innen, die trotz der Informationen auf der Webseite der VZB unsicher sind, ob ein Fake-Inkassoschreiben vorliegt, können sich bei der VZB individuell Rat holen.
- Vor-Ort- oder Telefonische Beratung, Terminvereinbarung erforderlich unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/terminbuchung ,
- E-Mailberatung auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/emailberatung
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Annalena Marx, Pressesprecherin
Babelsberger Str. 12, 14473 Potsdam
Telefon: (0331) 29871-0, Fax: (0331) 2987177
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