Schwäche des Exports ist hausgemacht
(Berlin) - "Wir sehen aktuell einen dramatischen Einbruch, ex- wie importseitig. Die Schwäche des Außenhandels ist dabei zu großen Teilen hausgemacht. Regulierungen und Berichtspflichten sind Deutschlands Regierung nach wie vor wichtiger als die Exportförderung. Es rächt sich, dass es der EU nach zwanzig Jahren voller Verhandlungen immer noch nicht gelingt, große Abkommen wie mit den MERCOSUR-Staaten abzuschließen. Die neue EU-Kommission muss den Ausbau der Freihandelsabkommen zu einer Priorität machen. Wenn Deutschland bei diesem Thema keine Führungsrolle übernimmt, wird hier auch zukünftig nichts passieren", fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
"Zudem droht mit den Ausgleichszöllen gegenüber China ein Hochschaukeln von Sanktionen. Das ist weder im deutschen noch im europäischen Interesse. Wir müssen den internationalen Wettbewerb annehmen und uns nicht von ihm abschotten. Und wir sollten andere Wege finden, um China zum Einhalten der Wettbewerbsregeln zu bewegen", betont Jandura weiter.
"Verbesserten noch im April die Exporte in die USA und China die Zahlen, war der Mai von einem starken Rückgang der Exporte geprägt. Aktuelle Prognosen senden positive Signale zum Auslandsgeschäft in den wichtigsten deutschen Exportbranchen. Die Dynamik bleibt aber insgesamt verhalten und hohe geo- und handelspolitische Risiken bestehen fort", so Jandura abschließend.
Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im Mai gegenüber April 2024 kalender- und saisonbereinigt um 3,6 Prozent und die Importe um 6,6 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2023 nahmen die Exporte um 1,6 Prozent ab, während die Importe um 8,7 Prozent sanken.
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