Schutz vor Sexualstraftätern muss verbessert werden / Bund Deutscher Kriminalbeamter fordert die Einrichtung einer bundesweiten polizeilichen Gefährder-Datei-Sexualstraftaten (GDS)
(Rheinbach) Zuletzt hat der Tod des Jungen Mitja gezeigt, dass ein entlassener Sexualstraftäter in Deutschland unerkannt und ohne Beobachtungsdruck ein Opfer aussuchen konnte, um seinem tödlichen Trieb nachgeben zu können. Die soziale Umgebung eines, möglicherweise mit einem Rückfallrisiko behafteten Sexualtäters, muss vor einer erneuten Tat des Täters besser geschützt werden, stellt der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen fest.
Ein hilfreiches Instrument zur Verhinderung weiterer Sexualdelikte ist eine polizeiliche Gefährder-Datei-Sexualstraftaten (GDS), wie sie ähnlich schon regional in Bayern1 betrieben wird, fordert der BDK-Vorsitzende eine bundesweite Datei-Einrichtung. Der BDK-Chef Klaus Jansen nennt folgende Bedingung für die Einrichtung der Gefährder-Datei-Sexualstraftaten:
In der GDS sind alle verurteilten und entlassenen Sexualtäter einzustellen. Zu den Personen sind während des Vollzuges Freigangdaten (Urlaub, Therapie pp.) zu dokumentieren. Nach der Entlassung sind die Auflagen der Führungsaufsicht, Gutachten der Justiz zur Rückfallwahrscheinlichkeit, polizeiliche Gefährdungsanalyse und angeordnete polizeiliche Gefahrenabwehrende Maßnahmen aufzunehmen. Die GDS muss bundesweit polizeilich abfragbar sein. Beim Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern wird eine Zentralstelle zur Führung der GDS eingerichtet.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Geschäftsstelle (BDK)
Pressestelle
Am Bürgerhaus 1-3, 53359 Rheinbach
Telefon: (02226) 1692-0, Telefax: (02226) 1692-29
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Freie Fahrt ohne Grenzkontrolle / Personalabbau verschlechtert effektive Kriminalitätsbekämpfung / Demonstration am 22. November 2007 in Frankfurt/Oder
- Speicherung von Verbindungsdaten kriminalistisch dringend erforderlich / Datenschützer in Verantwortung nehmen
- Gewalt gegen Frauen / Informieren, aufklären, helfen und sanktionieren / Bund Deutscher Kriminalbeamter fordert mehr politisches und gesellschaftliches Handeln zum Schutz der Frau