Schutz für Kinderzähne durch Fissurenversiegelung?
(Kiel) - Im Durchschnitt haben 56 Prozent aller schulpflichtigen Kinder in Deutschland bereits Karies. Wenn bei ihnen die ersten bleibenden Backenzähne durchbrechen, sind diese besonders gefährdet. Denn ihr Zahnschmelz ist noch nicht so hart wie bei Erwachsenen, und die Zahnbürsten kommen nicht bis in die tiefen Furchen, die so genannten Fissuren.
Selbst wenn die Kinder gründlich putzen und das ist bekanntlich nicht selbstverständlich haben sie oftmals kaum eine Chance, die tiefen Einbuchtungen in den hinteren Mahlzähnen wirklich sauber zu bürsten. Denn die Fissuren sind viel zu fein.
Zusätzlich gefährlich für die Zahngesundheit sind häufig auch falsche Ernährungsgewohnheiten: Schon die Zähne von Kleinkindern müssen sich oftmals gegen ständige Angriffe durch überzuckerte Speisen und Getränke wehren. Die Folge ist die höchste Kariesrate an den ersten bleibenden Backenzähnen.
Eine gute Lösung dieses Problems ist die Fissurenversiegelung, die Experten als absolut empfehlenswert einstufen. Die Furchen werden mit einem speziellen Kunststoff behandelt, wodurch die Kariesanfälligkeit der Kauflächen um 70 bis 90 Prozent verringert werden kann, erläutert Dr. Michael Brandt, Vizepräsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein und zuständig für den Bereich Prävention diese Maßnahme. Bis auf die Notwendigkeit zum Stillsitzen bringt die Fissurenversiegelung nichts Unan¬genehmes mit sich, denn sie verursacht keinerlei Schmerzen.
Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Versiegelung, die gegebenenfalls ergänzt werden kann. Damit kann die Behandlung deutlich zum anhaltenden Schutz der Kauflächen beitragen und Kosten für spätere Zahnbehandlungen sparen helfen.
Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR
Margrit Gehl, Öffentlichkeitsarbeit
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