Schulterschluss im Kampf gegen Software-Piraterie
(München) - Software-Piraterie ist eine der modernsten Formen der Wirtschaftskriminalität. Umsatzausfälle in Höhe von 1,27 Milliarden Mark für die Software-Industrie durch Raubkopien allein in Deutschland im vergangenen Jahr sprechen eine deutliche Sprache. Auf dem ersten gemeinsamen Kongress der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Baden-Württemberg und der Business Software Alliance (BSA) in Fellbach, standen daher Know-how-Transfer und die Erarbeitung von Lösungen im Vordergrund.
Einfache Lösungen gibt es nicht, insbesondere nicht im Bereich der Software-Kriminalität. Neue Technologien ziehen neue Kriminalitätsfelder nach sich. Weder der Ruf nach der starken Hand des Staates, noch die Strafanträge der Software-Industrie alleine reichen aus, um dem Problem Software-Piraterie Herr zu werden. Nur in der gemeinsamen Vorgehensweise sind Erfolge zu erzielen.
Um die Ausmaße der Problematik aufzuzeigen und den Sachverstand aller Beteiligten aufzufrischen, luden GdP und BSA zur 20. Tagung für Verbrechensbekämpfung Software-Piraterie - ein kriminelles Konzept für die Zukunft nach Fellbach. Fast 300 Beamte und Vertreter der Software-Industrie folgten dem Ruf, um sich in Vorträgen und Workshops zu informieren und weiterzubilden. In intensiven Dialogen wurden dabei Probleme angesprochen und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.
"Die Tagung trug dazu bei zu erkennen, dass der Schutz geistigen Eigentums ein wesentlicher Faktor zur Entwicklung des wirtschaftlichen Standorts Deutschland ist," resümierte Josef Schneider, amtierender Landesvorsitzende der GdP. "Damit der Kampf gegen die Software-Piraterie aber nicht einem Kampf gegen Windmühlen gleicht, ist eine moderne technische Ausstattung der Polizei ebenso unverzichtbar wie die Aus- und Fortbildung meiner Kollegen. Davon sind wir im Augenblick noch weit entfernt."
Landespolizeipräsident Erwin Hetger selbst skizzierte sieben Lösungsansätze die mit den Forderungen der BSA übereinstimmen:
· Neue Technologien gezielt angehen
· Konsequentere Strafverfolgung
· Abschöpfen von Verbrechensgewinnen
· Gemeinsame Präventionsstrategien
· Grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit
· Keine Anarchie im Internet
· Neue Vertriebsstrukturen
Im einzelnen bedeutet dies: Polizeiliche Erfahrungswerte müssen in technischen Entwicklungen Berücksichtigung finden, um Gefahren im Vorfeld zu bannen und eine erfolgreiche Strafverfolgung zu sichern. Dazu ist eine entsprechende Ausstattung ebenso nötig wie eine entsprechende Aus- und Fortbildung.
Ebenso ist die konsequente Strafverfolgung ein wesentlicher Bestandteil zur Bekämpfung der Software-Piraterie. Nur dadurch kann der Eindruck vermieden werden Software-Piraterie sei risikolos. Zusätzlich kann auf diese Weise eine präventive Wirkung erzielt werden.
Im nächsten Schritt bedeutet konsequente Strafverfolgung auch die konsequente Abschöpfung von Vermögenswerten. Angesichts der hohen Schäden für die Software-Industrie muss Raubkopierern ihr krimineller Ertrag vollständig entzogen werden um die Schwere des Deliktes zu verdeutlichen.
Parallel zur Strafverfolgung muss eine gemeinsame Präventationsstrategie von Polizei und Software-Herstellern weiteren Straftaten vorbeugen. Ein möglicher Schritt wäre dabei die Schaffung und Pflege einer gemeinsamen Datenbank um den gegenseitigen Know-how-Transfrer zu gewährleisten.
Im Zeitalter der globalen Wirtschaft, auch via Internet, bringen nationale Alleingänge nur bedingten Erfolg. Das Urheberrecht muss weltweit den gleichen Stellenwert erhalten. Nur so kann die Kompetenz von staatenübergreifenden Ermittlungsbehörden wie Europol auf diese Arten international organisierter Wirtschaftskriminalität erweitert werden. Nur auf diesem Weg kann eine Anarchie des Internet verhindert werden, da ausländische Server allzu oft Raubkopierer und andere kriminelle Straftäter schützen.
"Der Dialog der Polizei und der BSA wurde auf dem gemeinsamen Kongress sehr intensiv geführt. Diese erste größere Veranstaltung bedeutet für uns einen Schulterschluss mit der Polizei, der weiter ausgebaut wird", zog Georg Herrnleben, Regional Manager der BSA für Zentraleuropa, eine positive Bilanz.
Weitere gemeinsame Veranstaltungen sind aufgrund des hohen Interesses aus Kreisen der Behörde bereits geplant.
Informationen zur BSA
Seit 1988 setzt sich der internationale Interessenverband Business Software Alliance (BSA) weltweit für den Schutz von Software als geistiges Eigentum ein. Ziel der BSA ist es, sowohl mit Aufklärungsprogrammen als auch gezielten Strafanträgen der betroffenen Herstellerfirmen, das weltweit grosse Volumen an raubkopierter Software einzudämmen. In diesem Zusammenhang unterstützt der Verband die weltweite Harmonisierung entsprechender Gesetze im Interesse eines freien Technologiehandels. Weltweite Mitglieder der BSA sind Adobe, Apple, Autodesk, Bentley Systems, CNC Software/Mastercam, Compaq, Dell Computers, Entrust, IBM, Intel, Intuit, Macromedia, Microsoft, Network Associates, Novell, Sybase, Symantec und UGS. Deutsche Mitglieder der BSA sind: Adobe, Apple, Autodesk, Corel, Macromedia, Microsoft und Symantec. BSA-Websites - Deutschland: www.bsa.de; International: www.bsa.org
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