Pressemitteilung | BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE)

Schulterschluss Europa: Raus aus der krankheitsbedingten Mangelernährung - Gemeinsam für eine optimierte Ernährungsversorgung für alle!

(Berlin) - Am 3. und 4. November findet in Berlin die Länderkonferenz der European Nutrition Health Alliance (ENHA) statt. Mehr als 100 Experten verschiedener Disziplinen sowie Patientenvertreter aus 13 Ländern diskutieren Möglichkeiten, um die Ernährungsversorgung für Risikopatienten in Europa zu optimieren.

Mangelernährung ist ein relevantes Begleitproblem bei bestimmten Krankheitsbildern und in besonderen Lebenssituationen. In Europa sind rund 33 Millionen Erwachsene vom Risiko der krankheitsbedingten Mangelernährung betroffen. Allein in Deutschland gibt es etwa 1,5 Millionen mangelernährte Patienten. Die damit verbundenen Kosten für das Gesundheits-system betragen europaweit ca. 170 Milliarden Euro pro Jahr. In Deutschland entstehen jährlich Kosten in Höhe von rund neun Milliarden Euro. "Um Risikopatienten rechtzeitig zu erkennen und bestmöglichst zu versorgen, sind Strukturen erforderlich, die eine flächen-deckende Früherkennung und eine bedarfsgerechte Ernährungstherapie ermöglichen. Ein gutes Schnittstellen- und Entlassungsmanagement in Krankenhäusern und Kliniken, sowie die Fortsetzung der Therapie im ambulanten Bereich ist darüber hinaus enorm wichtig”, bringt Prof. Johann Ockenga, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungs-medizin e.V. (DGEM) und Projektleiter der deutschen Initiative 'Optimal Nutrition Care for All' (ONCA) das Anliegen auf den Punkt.

Teamarbeit und Best-Practice mit Unterstützung der Politik implementieren

"Im Laufe der Jahre", so Professor Olle Ljungqvist, Co-Vorsitzender der in 2005 gegründeten ENHA "haben wir gelernt, dass die Arbeit in multidisziplinären Teams die beste Option ist, die Vision einer optimalen Ernährungsversorgung für alle Patienten in Europa umzusetzen".
Frank de Man, Generalsekretär der Allianz ergänzt: "Das ENHA-Programm will nach und nach in allen teilnehmenden Ländern Best Practice-Beispiele implementieren".
Nicola Bedlington, Generalsekretärin des Europäischen Patientenforums betont in diesem Zusammenhang die individuellen Anforderungen: "Patientengruppen können sehr spezifische Ernährungsbedürfnisse haben, vor allem die chronisch Erkrankten. Das Empowerment von Patienten ermöglicht es, diesen Bedarf zu identifizieren und zu adressieren."

Darüberhinaus besteht unter den Delegierten Konsens darüber, dass die Unterstützung durch die Politik unerlässlich ist, um die Ziele der Kampagne zu erreichen. In vielen Länder-Delegationen sind am 3. und 4. November deshalb auch Verantwortliche aus den Gesundheitsministerien vertreten. In Deutschland ist dieser Dialogaufbau in Entwicklung.

ONCA als Teil von ENHA

Die deutsche multidisziplinär aufgestellte ONCA-Initiative schliesst sich überzeugt den Zielen der ENHA an und hat dies mit der Unterzeichnung der CHARTA bereits in 2014 bekräftigt. Gemeinsam mit Patientenvertretern und Verantwortlichen im Gesundheitswesen will die Initiative verbands- und berufsgruppenübergreifend sowohl das öffentliche Bewusstsein für die alarmierende Situation in Deutschland schärfen, als auch die krankheitsbedingte Mangel-ernährung in Deutschland bekämpfen. Auf der Agenda der Initiative steht u. a. die Entwicklung eines Maßnahmen-Katalogs zur Prävention der Mangelernährung, die Optimierung einer bedarfsgerechten Ernährungsversorgung und die Anerkennung der Ernährungstherapie als strukturelles Therapieinstrument.

Quelle und Kontaktadresse:
BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE) Pressestelle Reuterstr. 161, 53113 Bonn Telefon: (0228) 28922-0, Fax: (0228) 28922-77

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