Schulte: Arbeitgeber haben weitgehend versagt

(Berlin) - Erneut hat der DGB-Vorsitzende Dieter Schulte betont, dass die Tarifforderungen der Gewerkschaften den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entsprächen. Die Wirtschaft habe in den letzten Jahren gute Gewinne eingestrichen. "Die Beschäftigten, sie wollen in diesem Jahr zurecht mehr Geld sehen", sagte Schulte auf der Baden-Württembergischen DGB-Bezirkskonferenz am 23. Februar in Ludwigsburg.

Entschieden wies er die Versuche der Arbeitgeber und mancher Politiker zurück, den Gewerkschaften die Verantwortung für einen möglich ausbleibenden Wirtschaftsaufschwung in die Schuhe zu schieben. Die Arbeitgeber hätten natürlich gerne noch einmal eine Tarifrunde mit niedrigen Abschlüssen gehabt, so wie in den letzten zwei Jahren. Doch die beschäftigungsorientierten Abschlüsse hätten die Arbeitgeber kaum genutzt, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Sie hätten Überstunden nicht aktiv abgebaut und zu wenig Teilzeitstellen geschaffen. "Die Arbeitgeber haben weitgehend versagt", sagte Schulte.

Lediglich die Metallindustrie in Baden-Württemberg hätte einen Tarifvertrag zur betrieblichen Weiterbildung zustande gebracht. "Alle reden von Bildung, aber wenn es um die Kosten und um Zeit für Bildung geht, hören wir von den Arbeitgebern nur Bedenken, Einwände, Vorwände und dumme Ausreden". Qualifizierung sei ihnen gleichgültig. Das sei der eigentliche Skandal und nicht die Tarifpolitik der Gewerkschaften.

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