Schulsterben in der Weiterbildungsbranche
(Düsseldorf) - Die Lage für alteingesessene Bildungsträger in der Fort- und Weiterbildung spitzt sich zu. Der Verband deutscher Privatschulen NRW e.V. befürchtet in den kommenden Jahren eine Pleitewelle, erste Schulen mussten schon jetzt schließen.
Zum Hintergrund: Schon seit Jahren haben die Bildungsträger durch die Ausschreibungspolitik der Bundesanstalt für Arbeit und durch die Sparmaßnahmen der Bundesregierung mit einer Spirale des Preisdumpings zu kämpfen, die sich ruinös auf die Weiterbildungsbranche auswirkt. Durch die im Oktober von der Bundesregierung beschlossene Instrumentenreform werden die Ausgaben für Leistungen zur Eingliederung in Arbeit bundesweit noch einmal bis 2014 um über 40 Prozent sinken. Das Budget der BA wird von 11 Milliarden Euro in 2010 auf rund 8 Milliarden in 2014 schrumpfen. Diese Zahlen sind umso bemerkenswerter, da der darin enthaltene Verwaltungsetat nahezu konstant bleibt (2010: 4,4 Mrd. Euro; 2014 4,2 Mrd. Euro).
Diesem Preisdruck konnten erste Träger in NRW nicht länger standhalten. In Westfalen schlossen Anfang November die ersten Schulen. "Wir fürchten, dass dies erst der Anfang der Insolvenzen ist. Viele weitere Mitglieder aus dem Bereich Weiterbildung berichten von erheblichen Schwierigkeiten. So wird eine einmalige, kompetente Bildungslandschaft zerstört", kritisiert Eva Lingen, Geschäftsführerin des VDP NRW.
Dies sei umso bedauerlicher, da einschlägige Studien belegen, dass am falschen Ende gespart wird. "Gerade langfristigen Maßnahmen sind von den Kürzungen betroffen. Aber genau diese führen zu dauerhaften Beschäftigungen", so Lingen. Denn die Erholung am Arbeitsmarkt geht an zwei Gruppen vorbei, um die sich die Bildungsträger intensiv bemühen: Langzeitarbeitslose und Jugendliche, die den Einstieg in das Berufsleben noch finden müssen.
Der VDP Verband Deutscher Privatschulen NRW e.V. vertritt freie nordrhein westfälische Bildungseinrichtungen im allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulbereich sowie in der Erwachsenenbildung und im tertiären Bereich (Hoch- und Fachhochschulen). Der 1901 gegründete Bundesverband und der Landesverband binden ihre Mitglieder weder weltanschaulich noch konfessionelloder parteilich. Zusammen mit den beiden konfessionellen Privatschulverbänden, der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Waldorfschulen NRW bildet der VDP NRW e.V. die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen auf Landesebene.
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