Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Schulreform muss Ausbildungsfähigkeit aller Schulabgänger gewährleisten

(Berlin) – Zur Regierungserklärung und Bundestagsdebatte zur Bildungspolitik vom 13. Juni 2002 erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

"Es war längst überfällig, dass alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte gemeinsam die Modernisierung der Bildungspolitik zum Schwerpunkt erheben. Die PISA-Studie hat überdeutlich gezeigt, dass die bildungspolitischen Weichen in unserem Land seit vielen Jahrzehnten nicht richtig gestellt sind. Durch eine umfassende Reform des Schulsystems muss die Ausbildungsfähigkeit aller Schulabgänger wieder hergestellt werden.

Das Handwerk ist größter Ausbilder des Landes mit rund 565.000 Lehrlingen. Zwei Drittel davon sind Abgänger aus der Hauptschule. Daher trifft es das Handwerk besonders hart, wenn heute 15 Prozent der Schulabgänger die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen nicht mehr in ausreichendem Maße beherrschen. Das gilt insbesondere auch für ausländische Schulabgänger. Diese Entwicklung gefährdet zunehmend die Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk, mit allen negativen Konsequenzen. Unsere Betriebe sind nicht dazu da, die Defizite der schulischen, vorschulischen und elterlichen Erziehung im Rahmen der Berufsausbildung ausgleichen.

Die Handwerksorganisation hat daher ein Zehn-Punkte-Programm zur Schulreform verabschiedet. Die zentralen Forderungen sind:

• Kindertagesstätten zu Bildungs- und Erziehungsstätten machen;
• Schulische Ganztagsangebote ausweiten;
• Leistungswettbewerb zwischen den Schulen fördern;
• Bundeseinheitliche Qualitätsstandards entwickeln;
• Leistungsschwache Schüler nicht abschieben, sondern fördern;
• Durchlässigkeit zwischen den Schulzweigen verbessern;
• Entschlackung der Lehrpläne;
• Pädagogische Methodenvielfalt nutzen, Unterrichtstile variieren;
• Lehreraus- und Weiterbildung reformieren;
• Elterlichen Erziehungsauftrag stärken."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21 10117 Berlin Telefon: 030/206190 Telefax: 030/20619460

NEWS TEILEN: